Da waren sich alle Teilnehmer einig: „Es waren zwei anstrengende, aber sehr erlebnisreiche Tage.“ Am Donnerstag waren Mitglieder aller in Lippe ansässigen Moschee- und Kulturgemeinden der Einladung der Polizei zu einem Besuch des Bundestages in Berlin gefolgt. Begleitet wurden sie dabei von Mitgliedern des Lionsclub Detmold Residenz, der zusammen mit der Dr. Ritter-Stiftung diese Aktion finanziell unterstützt hat.
Bereits auf der Anreise wurde im Bus heftig über die Lage in Syrien und die verheerenden Gräueltaten des IS diskutiert und deren Handlungen von allen mitreisenden Muslimen scharf verurteilt. Was dort geschehe, habe absolut Nichts mit dem Islam zu tun, so die Mitreisenden, das sei blanker Terror und Gewalt und das Werk von Terroristen. Neben diesem regen Gedankenaustausch freute man sich aber auch bereits auf die folgende Stadtrundfahrt durch Berlin, bei der es u.a. einen überraschenden Abstecher zu Deutschlands ältester Moschee in Wilmersdorf gab.
Ab Abend besuchten die 25 Personen, gehörten starke Gruppe, der auch zwei Frauen angehörten, das 2007 gegründete Projekt „heroes – Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre“. Drei Teamleiter der „heroes“ stellten ihr Programm vor, anschließend beantworteten sie Fragen und man diskutierte angeregt und kontrovers.
Der Freitag war dann ganz der Politik gewidmet. Nach der Begrüßung im Paul-Löbe-Haus erläuterte eine Mitarbeiterin des Besucherdienstes den Bundestag und seine Arbeit, danach stellten sich je ein Referent der „Grünen“ und der „Linken“, sowie die weiblichen MdB Cemile Giousouf von der CDU/CSU- Fraktion, wie auch Cansel Kiziltepe von der SPD den Fragen der Gruppe.
Nach diesen Vorträgen und Gesprächen gab es beim Mittagessen in der Bundestagskantine noch eine Überraschung. Landrat Friedel Heuwinkel, der zur jährlichen Landratstagung in Berlin weilte, ließ es sich nicht nehmen, die „lippische“ Delegation persönlich zu begrüßen und sich über den Stand der Fahrt zu informieren.
Die beiden abschließenden Highlights waren dann sicherlich die Hausführung im Reichstagsgebäude mit einem Besuch des Plenums und der Kuppel. Um diese gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen reicher waren sich alle Teilnehmer auf der Rückfahrt einig, dass man die bereits bestehende Zusammenarbeit noch weiter vertiefen und vorantreiben möchte. Eines der größten Komplimente war die Aussage eines Teilnehmers, dass ihn das Erlebte dazu angeregt habe, seine Gedanken noch verstärkter einer Reflexion zu unterziehen.
Zusammen mit seinem Kollegen Axel Kutscher und Dr. Matthias Wendtland, der auch in Doppelfunktion als amtierender Lionspräsident mitreiste, war sich Joachim Peters, der als Kontaktbeamter für die muslimischen Institutionen zuständig ist, einig, dass dieses Projekt die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern weit übertroffen habe. Die beiden Ziele Vertrauensbildung und Wissensvermittlung seien einen weiteren großen Schritt vorangekommen und beide Wege seien ganz eindeutig keine Einbahnstraße. Nun sind alle Teilnehmer darauf gespannt, welche weiteren Projekte sich aus dieser Reise entwickeln werden.
Begleitet wurde die Reise von den Studenten der FH Lemgo, Lutz Gottschalk und Georg Bliem, welche die Gruppe mit Kamera und Mikro begleiteten. Daraus wird dann eine Reisedokumentation entstehen.
Text und Bild von: Joachim Peters – Kriminalhauptkommissar/Kontaktbeamter für muslimische Institutionen
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