Lippische Hoteliers und Gastronomen sind positiv gestimmt. „Der IHK-Konjunkturklimaindikator legte im Winterhalbjahr 2014/2015 9,6 Punkte zu und kletterte auf 109,6 Punkte. Damit sichert er sich Platz eins der letzten 15 Jahre“, berichtet Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Das ist das Ergebnis der aktuellen IHK-Tourismusumfrage.
Die positive Grundstimmung in der Branche spiegelt sich schon bei der Einschätzung der Geschäftslage wider: Drei von zehn der gastgewerblichen Unternehmen verleihen die Note „gut“. Ein Fünftel stuft die Lage als „schlecht“ ein. Dies sind fünf Prozentpunkte weniger im Vergleich zur Vorumfrage.
Für die in Lippe traditionell schwächere Nebensaison meldet die Hotellerie sinkende Übernachtungszahlen und rückläufige Umsätze. Bei den Gastronomen ist es demgegenüber weitaus besser gelaufen. Sie profitierten insbesondere von Geschäftsreisenden und heimischen Gästen. Für Urlaubsreisende war Lippe im Winterhalbjahr weniger interessant. Daher meldete das Gastgewerbe insgesamt in diesem Segment ein Umsatzminus.
Die lippischen Hoteliers und Gastronomen blicken optimistisch auf die Sommersaison. Ein Fünftel der Umfrageteilnehmer geht von einer Verbesserung der konjunkturellen Situation aus. Sieben von zehn Unternehmen werden das erreichte Niveau halten. Hoteliers informieren über eine hohe Anzahl von Buchungen für die kommende Saison. Lippe folgt damit dem Trend der ansteigenden Übernachtungen in NRW. Gute Chancen versprechen sich die Befragten auch durch Abgrenzung von Mitbewerbern, zum Beispiel mit einem ansprechenden Internetauftritt. Das Marketing soll konsequent auf die Zielgruppen ausgerichtet werden. Einige wollen durch gezielte Angebote vom „Megatrend“ vegetarisch und vegan profitieren.
Trotz steigender Arbeits- und Lebensmittelkosten sowie hoher Energiepreise versucht die Mehrheit der lippischen Hoteliers und Gastronomen das Preisniveau zu halten. Für viele Gastronomiebetriebe sind Preissteigerungen jedoch unumgänglich. Die Zahl der Beschäftigten wird sich bei der Mehrheit der gastgewerblichen Betriebe in der nächsten Saison kaum verändern. Die Investitionsneigung der Branche lässt nach. Nur elf Prozent der Befragten wollen zukünftig ihr Investitionsbudget aufstocken. Die geplanten Maßnahmen beziehen sich in erster Linie auf eine Modernisierung der betrieblichen Infrastruktur.
Der Mindestlohn und der damit verbundene Auszeichnungsaufwand kosten Zeit und Geld: Lippische Hoteliers und Gastronomen beklagen den erheblichen Zusatzaufwand für die vorgeschriebene Dokumentation der Arbeitszeiten. Dieser beläuft sich im Durchschnitt auf sieben Stunden. Die Zusatzkosten werden durchschnittlich mit 625 Euro monatlich beziffert. Ein Siebtel der Betriebe plant aufgrund der Einführung des Mindestlohns die Zahl der Beschäftigten zu reduzieren. Die Branche hofft auf Nachbesserungen, die den Umgang mit dem neuen Gesetz erleichtern könnten.
Pressemeldung IHK Lippe Detmold
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