Heike Edler erklärt den 20 Camp-Teilnehmern den Ablauf.

Bereits seit 2015 ist das Hermann-Vöchting-Gymnasium (HVG) Mitglied des nationalen Excellence-Netzwerks MINT-EC, das Gymnasien mit ausgeprägtem MINT-Profil vernetzt. Nun geht das HVG einen wichtigen Schritt weiter und richtet aktuell das 1. MINT-EC-Camp für MINT-EC Schulen in OWL aus. Schulleiter Karsten Fahrenkamp begrüßte am heutigen Dienstag neben den Schülerinnen und Schülern einige Ehrengäste, ohne deren Unterstützung das Projekt nicht realisierbar wäre. Das Camp wird unterstützt und gefördert durch den Verein MINT-EC, das zdi Zentrum Lippe.MINT, das Netzwerk SchuleWirtschaft sowie von Phoenix Contact. Gerade das Blomberger Vorzeige-Unternehmen sticht hier deutlich heraus und bietet neben dem technischen Know-how auch die Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung des Projekt-Vorhabens. Die SchülerInnen selbst kommen nicht nur vom HVG (11), sondern auch von Leopoldinum (3), dem EKG Lemgo (2), dem Antonianum aus Geseke (2) oder aus Steinhagen (2).

 

Die Gäste aus den anderen Schulen sind in voll ausgestatteten Ferienwohnungen in Schieder untergebracht, wo auch die Umsetzung der Praxis am Standort von Phoenix Contact erfolgen wird, und dürfen sich auch auf ausgestaltete Abendprogramme (Grill-Abend, Bowling in Detmold, etc…) freuen. Wenngleich gut organisiert – Alles nur Randgeschehen. Im Kern wird es bei dem Camp um den Bau einer automatischen Solarpanel-Nachführung gehen. „Immer der Sonne nach“ lautet das Motto, mit Blick auf die aktuelle Wetterlage zum Scheitern verurteilt? Keinesfalls. Die heutigen Module sind leistungsfähig und nicht auf direkte Sonneneinstrahlung angewiesen.

 

Heike Edler (Koordinatorin MINT, Studien- und Berufsorientierung) versprach in Ihrer Begrüßungsansprache spannende und inhaltsreiche Tage: „Schule und Unterricht werden hier angebunden an den aktuellen Stand der Forschung.“ Eine echte Spitzenförderung, die das HVG in Kooperation mit den Projektpartnern hier bietet. Ein gutes Beispiel dafür saß direkt in der ersten Reihe. Lars Gleichmann, ebenfalls seinerzeit „MINT-Teilnehmer“ hatte den Sprung vom Abitur direkt ins duale Studium geschafft und wird das Projekt ebenfalls unterstützend begleiten. Er verdeutlicht, dass das angestrebte MINT-Zertifikat ein echter Türöffner für das spätere Berufsleben sein kann.

 

Dr. Lutz Paelke, ebenfalls Lehrer am HVG, erklärte den SchülerInnen dann den konkreten Projektablauf. Im Wesentlichen werden die SchülerInnen eingewiesen in die Funktionsweise eines Mikrocontrollers, den wir auch in vielen Alltagsgegenständen finden: „Egal ob Kaffeemaschine oder elektrische Zahnbürste, um nur einige Gegenstände zu nennen, überall sind diese kleinen Controller verbaut. Eine individuell aufwändige Schaltung für die Geräte ist somit nicht notwendig. Diese technische Errungenschaft werden wir euch in der zur Verfügung stehenden Zeit näher bringen. Ihr werdet die Funktionsweise verstehen lernen und auch die Programmierung. Als Thema haben wir uns mit den Solarzellen für die erneuerbaren Energien entschieden. Ihr werdet somit etwas bauen, dass automatisch der Lichtquelle folgt. Wir werden Effizienz-Tests (Leistungsüberprüfungen) machen um zu sehen, ob sich der Aufwand einer Lichtverfolgung lohnt, oder ob man die Panels auch einfach fest verbauen könnte.“

In Summe ein hervorragender Ansatz. Mit Menschen aus der Praxis gemeinsam etwas Reales zu erschaffen und auf diese Weise, schon fast spielerisch – in jedem Fall aber erlebnisreich, die Theorie erklärt zu bekommen – SO muss Schule.


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