Anna Rose konnte gesundheitlich angeschlagen ihre Mannschaft nur in den Schlussminuten unterstützen

Im letzten Jahr war die 2. Frauenmannschaft des FC Donop-Voßheide souverän Meister der lippischen Kreisliga geworden – einer kleinen 9er Staffel, die es nun schon gar nicht mehr gibt, da die beiden Kreise Detmold und Lemgo ja bekanntlich getrennt Wege gehen. Und nur durch den Verzicht des Meisters des Hochsauerlandkreises hatte man sich unmittelbar für die Bezirksliga qualifiziert. Nun war also alles neu und dementsprechend war die Nervosität – nicht ganz unerwartet – mit Händen zu greifen. Nach 90 dramatischen Minuten war am Ende aber alles gut und die ersten drei Punkte blieben am Platz, nachdem der Bünder SV mit 2:1 förmlich niedergerungen worden war.

Coach Dragan Sumanovic, im Vorjahr noch Co-Trainer von Knut Winkelmanns Westfalenligaelf, hatte dem Saisonstart mit gemischten Gefühlen entgegengesehen – fehlten ihm doch mit den langzeitverletzten Alisa Goldmann (immerhin Torschützenkönigin der letzten Kreisligasaison), Lisa Paschek, Helen Rekemeier sowie Jasmin und Saskia Uphoff wichtige Leistungsträgerinnen in Sturm und Mittelfeld. Als Ausgleich und Dankeschön für die oftmalige umgekehrte Unterstützung in der Vergangenheit bekam die Mannschaft mit Jennifer Friedel, Anna-Lena Meier und der frisch volljährigen Charlotte Meier drei Spielerinnen aus dem noch spielfreien Landesligateam an die Seite gestellt, was auch bitter nötig war, zumal Mittelfeldmotor Anna Rose noch unmittelbar vor dem Spiel wegen ihrer starken Erkältung passen musste und nur in den Schlussminuten noch aushelfen konnte.

Es war sicherlich kein Spiel auf hohem Niveau und auf beiden Seiten gab es eine hohe Fehlerquote. Die sonst so sichere Abwehr des FC leistete sich ungewohnte Unsicherheiten in Zuordnung und Spielaufbau und merkte natürlich schnell, dass in der Bezirksliga das Tempo höher ist und die Gegenspielerinnen ballsicherer, sodass jeder Ballverlust in Strafraumnähe natürlich für die höchste Alarmstufe sorgte. Dennoch fiel das Führungstor für Bünde in der 20. Minute eher glücklich durch einen Distanzschuss, der haltbar aussah, bei dem FC-Torfrau Nadine Schremmer jedoch direkt in die Sonne gucken musste. Die Antwort gab Jennifer Friedel zehn Minuten später, als sie einen zu kurzen Rückpass auf die gegnerische Torfrau erlaufen konnte und im zweiten Versuch dann das Leder über die Linie brachte. Damit ging es auch in die Halbzeit.

Die FC-Abwehr (hier Julia Hartmann) hatte reichlich zu tun, um ihren Kasten sauber zu halten

In der 57. Minute wurde Jennifer Friedel von Tabea Lynn Macy steil geschickt und es gelang ihr der umjubelte Führungstreffer zum 2:1. Danach verteidigte DonVoß II die knappe Führung bei nachlassenden Kräften mit den letzten Reserven. Einmal konnte Nadine Schremmer einen platzierten Flachschuss aus den Reihen des Bünder SV mit einer Glanzparade gerade noch um den Pfosten drehen und Yvette Baran, die erstmalig mit Tochter Vanessa in einer Mannschaft spielte, kratzte kurz vor Schluss noch einen Ball von der Torlinie. Erschöpft aber glücklich lagen sich hinterher die Spielerinnen in den Armen – soweit dafür noch Kraft war!

Eine beeindruckende Statistik am Rande: Das letzte verlorene Meisterschaftsspiel musste die FC-Reserve vor über 15 Monaten hernehmen. Da gab es eine 0-4 Niederlage beim VfL Hiddesen in der Saison 2015/16. Seitdem wurden 23(!) Meisterschaftsspiele ungeschlagen absolviert. Chapeau!

Der FC-Coach hatte jedoch gesehen, dass da „noch viel Arbeit auf ihn wartet“, um die Nervosität abzubauen und sich ein größeres Gefühl von Sicherheit einstellen kann.

Auch das FC-Lazarett könnte sich weiter „gefüllt“ haben, da mit Sarah Benning eine weitere Spielerin schwer angeschlagen wirkte. Ein Arztbesuch am Montag bringt hoffentlich Entwarnung.

Die nächste Herausforderung hierfür wartet schon am kommenden Sonntag im Aufsteigerduell beim SC Halle.


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