Einmarsch der Mannschaften bei bestem Fußballwetter und toller Kulisse

In der Frauen-Westfalenliga hat der FC Donop-Voßheide die allerletzte Chance auf den Klassenerhalt nicht nutzen können. Durch eine verdiente 1:2 Heimniederlage gegen das Spitzenteam aus Bökendorf ist der Abstieg besiegelt, und das Team steigt wieder in die Landesliga ab.

 
Bei bestem Fußballwetter und voller Hütte in Voßheide (Maibockfest) war die Ausgangssituation klar: Nur ein Sieg des FC konnte den Abstieg noch verhindern bzw. auf den letzten Spieltag vertagen.

 
Mit Nina und Tina Gnade sowie der gerade in den letzten Spielen überragend auftretenden Genephe Mäder fehlten dem FC drei Spielerinnen. Jasmin „Ötzi“ Butz feierte (vorerst auf der Bank) ein Comeback nach monatelanger Verletzungspause. FC-Coach Knut Winkelmann hatte vor dem Spiel einen Plan. Mit Milena Szymkowiak und Marina Heidebrecht setzte er zwei kampf- und laufstarke Spielerinnen auf die Doppel-Schaltzentrale des SV Bökendorf – Yvonne Hansmeier und Christina Drewitz – an. Dieser Plan ging – zumindest teilweise – auf. Zu flink, zu spielstark waren die Gäste aus Bökendorf. Dennoch hielt sich die Heimmannschaft außer zwei Großchancen für die Gäste (von denen eine zur 0:1 Führung in der 32. Minute führte), trotz drückender Überlegenheit des SV schadlos, und konnte mit der einzigen echten Torchance in der 1. Halbzeit sogar den Ausgleich durch Jennifer Friedel – nach toller Vorarbeit von Anna-Lena Meier über den rechten Flügel – erzielen. Die FC-Defensive hielt – wie schon die ganze Rückrunde – mit allem was sie hatte dagegen, und versuchte immer wieder zu kontern.

 
Mit Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild ein wenig. Offensichtlich beeindruckt durch das robuste Dagegenhalten des FC gerade im Mittelfeld, operierten die Gäste nun immer mehr mit langen Bällen, die in der Regel sichere Beute für die FC-Defensive waren. Und selbst wenn mal ein Ball durchrutschte war Torhüterin Annika Schlosser immer hellwach und auf dem Posten. In der 60. Minute dann ein Schock für die Gäste. Fair abgegrätscht von Marie Wollbrink verletzte sich Julia Oebbeke schwer am Knie, und musste durch ihre Schwester Mariella ersetzt werden. Trotz erboster Kommentare aus dem SV-Lager interpretierte der sichere Schiedsrichter Philipp Miska die Situation genauso wie fast alle Zuschauer am Platz, und setzte das Spiel mit einem Einwurf fort. Gute Besserung wünschen der Verfasser und die FC-Verantwortlichen. Diese Situation wirkte nicht
gerade motivierend für die Gäste sich mal wieder im Mittelfeld durchzuspielen, und es wurde weiterhin fast ausschließlich mit langen Bällen operiert. Im FC-Lager machte sich Hoffnung breit, weil genau da wollte man den SV ja haben. Allerdings schwanden bei der Heimmannschaft zusehends die Kräfte. Jasmin „Ötzi“ Butz ersetzte die total entkräftete Sarah Tiemann in der 72. Minute. Drei Minuten später die spielentscheidende Szene, als Schiedsrichter Philipp Miska nach einem harmlos wirkenden Zweikampf – wohl zurecht – auf Strafstoß für Bökendorf entschied, den Carla Oelmann sicher verwandelte.

 
Damit war die Gegenwehr des FC gebrochen – immerhin mussten jetzt noch zwei Tore her – und mit viel Glück und einer überragenden Torhüterin Annika Schlosser konnte schlimmeres verhindert werden. Mit dem Abpfiff der Partie war der Abstieg des FC amtlich. Ein verdienter Sieg des SV Bökendorf, aber auch mal wieder eine starke Leistung des FC, die dem Favoriten alles abverlangten.

 
Jetzt gilt es für den FC Donop-Voßheide noch die beiden letzten Saisonziele im Auge zu behalten: Den Gewinn des Kreispokals (Donnerstag wird das Halbfinale beim TuS Asemissen gespielt) und der Aufstieg der 2. Frauenmannschaft beim Entscheidungsspiel gegen den Meister aus dem Hochsauerlandkreis am Pfingstsonntag.

 
Auch die Planungen für die neue Serie laufen schon seit Wochen auf Hochtouren. Gestern sickerte
auch bereits die erste Personalie durch: Mit der 17-jährigen Auswahlspielerin Katharina Opitz
konnte eines der „größten Talente in Lippe“ von den offensichtlichen Vorzügen des FC überzeugt
werden. Sie wechselt vom TBV Alverdissen an die Passade.

 
„Wir sind sehr glücklich dass Katharina den Weg zu uns gefunden hat. Wir hatten sie schon seit
über einem Jahr auf dem Schirm, und jetzt hat es endlich geklappt. Wie alle Neuzugänge der letzten
Jahre hat sie sich bereits nach den ersten Probe-Trainingseinheiten bei uns wie zu Hause
angekommen gefühlt. Sie passt charakterlich und sportlich perfekt zu uns.

 
Wir sind noch mit weiteren Spielerinnen im Gespräch, und werden auch nächste Saison sicher eine
schlagkräftige Mannschaft stellen, die in der Landesliga hoffentlich wieder oben mitspielen kann.
Die Mannschaft bleibt komplett zusammen, was nach einem Abstieg nicht gerade selbstverständlich
ist, aber viel über den einwandfreien Charakter der Truppe aussagt.“, so FC-Frauenwart Dirk
Seidlitz.


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