Auto bleibt wichtigstes Verkehrsmittel im ländlichen Raum / Pragmatische, vernetzte Lösungen erforderlich / Tourismus profitiert unmittelbar.

Zwei Drittel der Fläche Deutschlands gelten als ländlicher Raum, dort lebt etwa ein Fünftel der Bevölkerung. Durch Abwanderung, Alterung und Ausdünnung wichtiger Dienstleistungen stehen heute viele Regionen vor massiven Herausforderungen. Von besonderer Bedeutung sind dabei der Erhalt und der Ausbau attraktiver Mobilitätsangebote. Das Auto ist unverändert das dominierende Verkehrsmittel im ländlichen Raum. In dünnbesiedelten Gebieten gerät der klassische Öffentliche Verkehr (ÖV) im Linienbetrieb schnell an seine Wirtschaftlichkeitsgrenze und kann – wenn überhaupt – nur in eingeschränktem Umfang betrieben werden.

Eine pauschale Lösung für strukturschwache Regionen gibt es nach Ansicht des Mobilitätsclubs nicht: „Es muss gelingen, verfügbare Mobilitätsoptionen sinnvoll miteinander zu verknüpfen“, sagt Ulrich Klaus Becker, ADAC-Vizepräsident für Verkehr. „Die Kommunen müssen die Probleme pragmatisch anpacken und intelligente, vernetzte Lösungen finden. Hierzu müssen beispielsweise auch die Rechtsgrundlagen der gewerblichen Personenbeförderung mit Blick auf neue Mobilitätsformen überprüft werden“, so Becker. Erfolgreich könnten innovative Mobilitätsangebote vor allem dann sein, wenn es einen Verantwortlichen gibt, der die jeweilige Situation kommunenübergreifend angeht und begrenzte finanzielle Mittel gezielt einsetzt.

Eine Chance zur Sicherung der Alltagsmobilität sieht der ADAC in der verstärkten Nutzung touristischer Ziele in ländlichen Räumen. „Viele touristische Angebote auf dem Land sind ideal für Tagestouristen und Kurzurlauber, die die Nähe zur Natur suchen – vorausgesetzt, alle Mobilitätsangebote sind gut miteinander vernetzt. Dann kann eine nachhaltige Entwicklung ländlicher Lebensräume gelingen“, so Kurt Heinen, ADAC-Vizepräsident für Tourismus. „Touristische Mobilität profitiert aber nicht nur von einem funktionierenden öffentlichen Personenverkehr, sie ist auch Stütze und Ergänzung. Die Verknüpfung von touristischer Mobilität und Alltagsmobilität schafft letztlich beiderseitige Vorteile“, so Heinen.

Zahlreiche Beispiele zeigen, wie der Tourismus zum Erhalt und Ausbau des ÖV beitragen kann. Insbesondere Kur- und Gästekarten auf lokaler und regionaler Ebene sind geeignete Instrumente, um die touristische Nutzung öffentlicher Verkehrsangebote zu erhöhen und damit eine strukturbildende Wirkung und Nutzen auch für die Mobilität der Bewohner in ländlichen Regionen zu erzielen.

Drei gelungene Praxisbeispiele.

Die zehn wichtigsten Empfehlungen aus Sicht des ADAC sind unter www.adac.de/mobilitaet-laendlicher-raum zusammengefasst.

Pressemeldung ADAC


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