Im Zuge der Stadtkernumgestaltung soll zur weiteren Attraktivitätssteigerung des historischen Stadtkerns für Bewohner und Besucher an einer zentralen Lage ein Bronzemodell / Stadtrelief als Nachbildung des historischen Stadtkerns errichtet werden. Hintergründe dazu am Ende dieses Artikels, vorab die Äußerungen der Ausschussmitglieder:

 

Marin Stork (FBvB): „Wann sagt eigentlich mal jemand „Brauchen wir das eigentlich auch noch?“ Muss jeder Cent der im Fördertopf ist auch tatsächlich ausgegeben werden? Dieses hier brauchen wir bestimmt nicht. Dafür bekommen Sie meine Stimme nicht.“

 

Günther Borchard (SPD): „Das ist ihr gutes Recht. Ihre Stimme gab es für andere Dinge das Städtebauliche Entwicklungskonzept betreffend auch schon nicht – Ihre Linie bleibt somit bestehen.“

 

Hans-Adolf Albrecht (FDP): „Bei der Summe (zwischen 25.000 und 35.000 Euro Gesamtkosten) finde ich das in Ordnung. Je mehr sich die Leute abends in der Stadt umsehen, desto mehr Positives hört man mittlerweile – auch in den Ortsteilen. Daher sehe ich das auch als sinnvoll an und wir sollten uns nicht querstellen. Zudem wird ein Teil des Eigenanteils von einem Sponsor getragen.“

 

Hans-Ulrich Arnecke (Grüne): Natürlich kann eine Stadt auch gar nichts machen. Aber wir tun doch etwas, um attraktiver zu werden – für die eigenen Bürger und Menschen die uns besuchen kommen. Da ist schon Vieles und auch gut gemacht worden. Das städtebauliche Relief ist eine ganz tolle Idee. Ich freue mich das es hier gelingen wird das umzusetzen. Der Standort ist optimal, ich weiß nicht, was es da zu kritisieren gibt.“

 

Stephan Sauer (SPD): Das steht im Zusammenhang mit vielen Dingen die wir tun, auch mit der Infrastruktur, die wir für den Tourismus schaffen. Das ist eine hervorragende Sache, ich kann Herrn Arnecke nur zustimmen.“

 

Marin Stork (FBvB): „Wenn ich heute einen Antrag auf eine öffentliche Toilette eingebracht hätte, dann hätten Sie mich wahrscheinlich gesteinigt. Wir machen viel damit Leute nach Blomberg kommen. Dann müssen wir aber auch schauen, wo Touristen am Wochenende ihre Notdurft verrichten können. Das wird das nächste sein, woran ich wieder arbeiten werde, das ist genauso wichtig.“

 

Günther Borchard (SPD): „Sie können Themen so oft wiederholen wie sie wollen. Ich finde es traurig, wenn ein solch tolles Projekt beladen wird. Selbst der Fraktionsvorsitzende der CDU hat in seiner Dezemberrede zum Haushalt anerkennende Worte für die bisherigen Umgestaltungen gefunden.“

 

Daniel Klein (CDU): „Wir können dem nicht zustimmen. Die Steuern aufgrund der Haushaltssituation hochzutreiben passt nicht zu solchen Ausgaben, dass können wir gegenüber den BürgerInnen nicht rechtfertigen.“

 

Bei neun 9 Jastimmen gab es sechs Gegenstimmen, das neue Wahrzeichen wird also bald seinen Platz in Blomberg finden.

 
Hinterrgund:
Der darzustellende Bereich des „Wahrzeichens“ endet in östlicher Richtung mit dem Verlauf der ehemaligen Stadtmauer. Ein solches Bronzemodell der historischen Altstadt ist grundsätzlich in verschiedenen Maßstäben zu erhalten. Die üblichen Maßstäbe sind dabei Varianten zwischen M 1:500 und 1: 750. Gewählt wurde für das zu erstellende Modell der Maßstab 1:500. Bei dieser Größe wird mit der rd. 20 ha abzubildenden Flächengröße eine Reliefgröße von ca. 1,00 bis 1,20 m x 1,00 bis 1,20 m erforderlich. Zum Sockel eines solchen Modells ist anzumerken, dass dieser zunächst nicht Bestandteil des Angebots für das Bronzegussmodell sein sollte, kostenmäßig insgesamt wohl aber einzurechnen und zu berücksichtigen ist.

 

Als Ausführungsvariante wird als Sockellösung eine zylindrische Stahlröhre (entsprechend dem Farbton des Reliefs lackiert) und einer darauf angebrachten kreisrunden Stahlscheibe mit entsprechend eingefasstem (rd. 3 cm breiten) Bronzegussrand als Abschluss favorisiert. Eine solche „Tischlösung“ des erforderlichen Sockels hat zudem den Vorteil, dass das Relief auch „barrierefrei“ zu erreichen wäre – auch ein Rollstuhlfahrer könnte nah genug an dieses Model heranfahren. Sehbehinderte würden sich an keiner unter dem Tisch versteckten Kante stoßen. Es sollen alle relevanten Bauwerke sowie die Geländebewegungen maßstäblich erfasst und modelliert werden (außer ggf. untergeordnete Schuppen, kleine Nebengebäude, Garagen o.ä.). Die Beschriftungen (10-15 Straßen-, Platz- oder Gebäudenamen nach Absprache) sollen sowohl in Blindenals auch Schwarzschrift erfolgen. Die Beschriftung der Plätze und weitere markanter Punkte bzw. Gebäude usw. kann aus Platzgründen dagegen mittels Ziffern und einer im Randbereich des Reliefs anzuordnenden Legende erfolgen.

 

Zudem sollen die markantesten, stadtbildprägenden oder historisch bedeutsamen Gebäude entsprechend detaillierter als die übrigen Gebäude herausgearbeitet werden (Rathaus, Martiniturm, Niederntor, Burg, Kirche, Stadtmauer, diverse Brunnenanlagen etc.). Auch sollen markante, das Stadtbild bestimmende Einzelbäume als solche erkennbar gemacht werden (Marktplatz, Pideritplatz, Am Martiniturm, Gerichtslinde, Hängebuche in der Neuen Torstraße etc.). Alle übrigen Bäume und Strauchwerk (z.B. am Weinberg) brauchen lediglich stilisiert dargestellt zu werden. Zur weiteren Information ist als Anlage ein Systemfoto eines solchen Bronzegussreliefs beigefügt.

 

Die Herstellungskosten eines solchen Bronzegussmodells liegen den zwischenzeitlich eingeholten Angeboten zufolge zwischen rd. 25.000 Euro und 35.000 Euro. Die Ausführungsfristen für die Erstellung eines solchen Reliefs betragen je nach Anbieter zwischen sechs und zwölf Monaten (ab der Auftragserteilung). Finanziert werden soll dieses Relief über den „Verfügungsfonds“ des Städtebaulichen Entwicklungskonzepts: dabei übernimmt der Fördergeber gemeinsam mit der Stadt Blomberg (im Verhältnis des Fördersatzes 60 % / 40 %) die eine Hälfte der Maßnahmenkosten eines solchen Projektes, für die andere Hälfte – die von privaten Dritten zu tragen wäre – liegt bereits die Zusage der Kostenübernahme in entsprechender Höhe (die Hälfte der Gesamtkosten) eines privaten Sponsors vor. Das Projekt ist in dieser Form zudem bereits auch mit dem Sponsor abgestimmt.


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