Lemgo TBVAm 18. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga bezwang der TBV Lemgo den OWL-Rivalen GWD Minden mit 30:25. Bester Lemgoer Torschütze war Tim Hornke mit sechs Treffern.

In das OWL-Derby starteten Patrick Zieker und Tim Hornke, Anton Mansson, Azat Valiullin und Christian Klimek im Innenblock, Andrej Kogut sowie Piotr Wyszomirski im Kasten. Für den Angriff wechselte Valiullin mit Tim Suton und Klimek mit Rolf Hermann. Den Gastgebern gehörte der erste Angriff, den Rückraumspieler Dalibor Doder unter Zeitdruck auch erfolgreich abschloss. Für den TBV Lemgo war es Suton, der den ersten Treffer erzielte. Minden kam zunächst besser in die Partie, führte nach sechs Minuten bereits 5:2, dazu kassierte Kogut auch noch eine Zwei-Minuten-Strafe. Gerade wieder auf der Platte verkürzte Lemgos Mittelmann bei drohendem Zeitspiel auf 5:3 und wenig später erneut Suton zum 6:4. Nach wenigen Minuten hatte TBV-Kapitän Hermann einen Schlag auf den Wurfarm abbekommen und musste zunächst auf die Bank, für ihn rückte Dominik Ebner auf Halbrechts nach. Die Gastgeber bekamen in den folgenden Minuten gleich drei Siebenmeter hintereinander, die Charlie Sjöstrand sicher verwandelte und somit wieder drei Tore Vorsprung für Minden herausholte. Doch der TBV ließ sich nicht abschütteln, zwei schnelle Tore durch Ebner und Zieker bedeuteten den Anschluss, 8:7. Als nächster TBV-Akteur ereilte Jonathan Stenbäcken eine Zeitstrafe, sodass Trainer Kehrmann einen zusätzlichen Feldspieler brachte. Bei drohendem Zeitspiel setzte zunächst Ebner einen Wurf an den Pfosten, der TBV blieb aber in Ballbesitz. Kogut packte einen seiner berüchtigten Schlagwürfe aus, der im Mindener Winkel einschlug. In der 20. Minute nahm Kehrmann seine erste Auszeit. Nach dieser kehrte Hermann auf die Platte zurück, der prompt den 12:12-Ausgleich für den TBV erzielte. Die erste Lemgoer Führung des Abends markierte Hornke per Tempogegenstoß. Kurz vor dem Pausenpfiff traf Zieker zur erneuten Führung, 14:15, ehe Dalibor Doder Sekunden vor dem Pfiff einen Freiwurf direkt verwandelte und Lemgos Torhüter keine Chance ließ. Mit einem 15:15-Unentschieden ging es in die Kabine.

Nach dem Wiederanpfiff ging zunächst GWD wieder mit zwei Treffern in Front und erneut kassierte der TBV eine Zeitstrafe. Diesmal hatte es Hermann erwischt, nachdem Suton zuvor den 18:17-Anschluss geschafft hatte. Hornke verwandelte zum Ausgleich vom Punkt, während Minden auch noch eine Zwei-Minuten-Strafe bekam. Auch den TBV erwischte es in Person von Ionut Ramba. Besonders stark präsentierte sich Lemgos Torhüter Jonas Maier, der den Mindenern einige Würfe abknöpfen konnte und damit entscheidende Impulse setzte. Eine gute Viertelstunde vor Schluss führte der TBV 20:22, konnte seinen Vorsprung aber ausbauen, auch weil sie diverse technische Fehler der Gastgeber für sich nutzten. Bei noch acht zu spielenden Minuten hatte Lemgo seine Führung auf 23:28 ausgebaut und gab den Fünf-Tore-Vorsprung auch bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand. 25:30 zeigte nach 60 Minuten die Hallenuhr in der Mindener Kampa Halle an. Mit dem zweiten Auswärtssieg in Folge und zehn Punkten auf dem Konto beschließt der TBV Lemgo das Jahr 2016 auf dem 15. Tabellenplatz.

Florian Kehrmann: Wir wussten um unsere Situation und das es ganz wichtig ist, zwei Punkte zu holen. Vor allem nach dem Balingen-Spiel, wo wir zwei Punkte zuhause verloren haben, wonach wir gute Leistungen gebracht haben, aber nicht belohnt wurden. Gegen den BHC hatten wir in der ersten Halbzeit einen Tiefpunkt, haben aber am Ende die Punkte geholt. Das war für uns ein Befreiungsschlag. Wir haben immer an die Mannschaft geglaubt und wir wussten, dass das heute ein Spiel auf Augenhöhe wird. Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass es erst am Ende, in den letzten fünf Minuten, entschieden wird. Wir haben es geschafft, immer wieder dran zu bleiben. Wir haben nur eine Trainingseinheit gehabt und haben uns mehr mit dem Kopf beschäftigt. Mir war wichtig, dass die Jungs frisch sind und das hat sich vielleicht auch am Ende ein bisschen widergespiegelt. Das habe ich als Trainer auch noch nie erlebt: Wir haben in der ersten Hälfte null Torhüterparaden, trotzdem hat dann in der zweiten Hälfte der Torhüter das Spiel mit gedreht. Vorne hatten wir dann auch auf alles eine Antwort und dann auch verdient gewonnen.

TBV Lemgo: Wyszomirski, Maier; Mansson(1), Kogut(3), Ramba, Ebner (4), Theuerkauf (3), Hornke(6), Stenbäcken (1), Hermann (3), Suton (4), Valiullin, Klimek, Zieker (5).


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