Alltagsintegrierte-Sprache„Jede Menge neue Impulse konnten wir heute für die Arbeit mit ‚unseren Kindern‘ mitnehmen“, darüber waren sich alle Teilnehmer der Fortbildung „Alltagsintegrierte Sprachbildung“ einig. Alle Erzieherinnen – und ihr einziger männlicher Kollege – der drei Kindertagesstätten der Johanniter-Unfall-Hilfe in Elbrinxen, Reelkirchen und Schlangen haben an der Fortbildung teilgenommen, um ihre Schützlinge noch besser bei der Sprachentwicklung unterstützen zu können.

 
Ob Alltagskommunikation, Reime, Lieder oder Spiele – die Fortbildungsleiterin Gudrun Babendererde, Fachberatung für die Evangelischen Kitas, vom Diakoniereferat der Lippischen Landeskirche, zeigt, wie vielfältig und spannend Sprachbildung in den normalen Kita-Alltag eingebunden werden kann. In mancher Hinsicht ist Sprachelernen „kinderleicht“. Denn Kinder nehmen Sprache intuitiv war und hören sich in die Sprache hinein. Babendererde zeigt dies anhand von Fantasiewörtern, die die Teilnehmer Artikel und Pluralformen zuordnen sollen. Ein Beispiel ist das Fantasiewort „Tammer“. „Spontan nehmen wir den Artikel ‚der‘, weil wir an den Hammer denken und es sich deshalb einfach richtig anhört“, erklärt die Pädagogin. Genauso lernen auch Vorschulkinder, deshalb sind Reimen wichtig bei der Sprachbildung.

 
Diese und viele weitere praktische Tipps und Ideen sind Inhalt der Fortbildung, worüber sich auch Sabine Lohmeier, Leiterin der Johanniter-Kita „Burg Sonnenschein“ in Reelkirchen freut, „Sprache erlernen Kinder nicht nur auf dem Sofa beim Gespräch, sondern sie lernen mit allen Sinnen, verbinden Wörter mit Bewegung, Gehörtem und eigenem Tun.“ So zeigte Babendererde den Teilnehmern, wie sie Geschichten und Märchen mit „Erzähl-Säckchen“ begleiten, in denen sich zur Geschichte passende Gegenstände verstecken.

 
„Mir wurde Sprache wieder viel bewusster gemacht“, resümiert eine Teilnehmerin und nicht nur sie wird in Zukunft wieder vermehrt ihr Augenmerk darauf legen, dass nicht nur beim Geschichtenerzählen, sondern auch beim Sport oder beim Tischdecken Kinder Sprache aufsaugen und schon durch einfache Fragen, Anlässe zum Erlernen der Sprache werden.

 
Hintergrund für die gemeinsame Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte ist die Neuausrichtung der Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen des Landes Nordrhein-Westfalen. Durch die Änderung des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz), die im letzten Jahr in Kraft trat, steht die Alltagsintegrierten Sprachentwicklung und deren Dokumentation durch die Erzieher im Fokus. „Die Fortbildung hat viele unserer Fragen zur praktischen Umsetzung des Gesetzes beantwortet und wird unsere Arbeit erleichtern“, sind sich die Kita-Leiterinnen Elke Neubacher (Elbrinxen), Sabine Lohmeier (Reelkirchen) und Marion Gurcke (Schlangen) sicher.

Pressemeldung Johanniter


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