Blomberg-Dalborn. Der mit 84 Bewohnern drittkleinste Ortsteil der Blomberger Großgemeinde und seine Dorfgemeinschaft gehen voran und sichern mit der Übernahme von Hege und Pflege die Zukunft des idyllischen Friedhofes an der Stadtgrenze zu Detmold. Dalborns Ortsvorsteher Wilhelm Sigges und Bürgermeister Klaus Geise unterzeichneten in der Anwesenheit einiger Interessierter eine entsprechende Vereinbarung.
Die Verwaltung hatte vor einem Jahr angeregt, die Anzahl der städtischen Friedhöfe aus Kostengründen von elf auf sieben zu reduzieren – dies hätte insbesondere die kleineren Friedhöfe mit geringen Bestattungszahlen getroffen. Als Alternative zu einer Schließung sollte den Dorfgemeinschaften angeboten werden, selber Verantwortung zu übernehmen. Bürgermeister Klaus Geise: „Mein Respekt und meine Anerkennung gehen an den Ortsvorsteher und an die Dalborner, denn mit ihrer Eigenleistung erhalten sie ein wichtiges Stück dörflichen Identität.“ Gleichzeitig erinnerte er an die seit einem Jahr intensiv und teilweise emotional geführten Diskussionen über die Veränderung der Blomberger Ruhestätten: „Die Sachebene und die emotionale Ebene haben sich in den vielen Gesprächen nunmehr deutlich angenähert und es besteht die Bereitschaft zur Veränderung.“
„Für uns ist das schließlich die einzige Möglichkeit, unseren Friedhof zu erhalten“, kommentierte der Ortsvorsteher die Zukunft der kleinsten Blomberger Friedhofsanlage nüchtern und berichtete von den weiteren Überlegungen zur Neugestaltung: „Wir möchten Bestattungsformen wie Urnengräber unter Bäumen anbieten können. Bei einer Dorfversammlung wird noch ein genaues Konzept aufgestellt“, berichtete Sigges. 15 Helfer hätten sich dazu bereit erklärt, in Zukunft auf dem Gelände der Ruhestätte den Rasen zu mähen und die Büsche zu schneiden. Auch ein Kunstprojekt könne nun realisiert werden: „Der Friedhof soll beispielsweise durch Bronzeplastiken zu einem Park werden, wie es ihn noch nicht gibt“, schlug der in Dalborn lebende Bildhauer Prof. Axel Seyler vor. Somit bleibt der Friedhof in Dalborn für die dörfliche Gemeinschaft erhalten und Beisetzungen auf dem Friedhof bleiben weiterhin möglich.
Bereits im Vorfeld der Vereinbarung hatte die Stadt ihr Versprechen eingelöst, den Friedhof für die Übergabe in einen guten Zustand zu versetzen. So wurde u.a. ein Zaun neu gesetzt und Hecken nachgepflanzt. Für eine erste Geräteausstattung wird die Stadt noch sorgen. Sie bleibt weiterhin zuständig für sämtliche Arbeiten, die mit Grabvergabe, Grabbereitungen, Einebnungen, Grabsteinkontrollen usw. zu tun haben. Darüber hinaus auch für Baumkontrollen, die Entsorgung der Abfälle sowie die bauliche Unterhaltung der Ehrenmalanlage. Die Dorfgemeinschaft übernimmt die vollständige und eigenverantwortliche Hege und Pflege der Anlage. Dadurch wird der städtische Gebührenhaushalt für die Friedhöfe unmittelbar entlastet.
BUZ
Dalborn. Ortsvorsteher Wilhelm Sigges (l.) und Bürgermeister Klaus Geise unterzeichnen auf der kleinsten Friedhofsanlage der Großgemeinde eine Vereinbarung zur Übernahme von Pflegearbeiten durch die Dorfgemeinschaft.
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