Am 14. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga verlor der TBV Lemgo gegen seinen direkten Konkurrenten HBW Balingen-Weilstetten 20:23. „Wir werden über viele Dinge sprechen müssen“, kündigte Trainer Florian Kehrmann nach der Partie an.
Patrick Zieker, Jonathan Stenbäcken, Andrej Kogut, Anton Månsson und Ionut Ramba im Angriff-/Abwehrwechsel, Rolf Hermann, Tim Hornke und Piotr Wyszomirski betraten als erste Sieben das Feld. Der erste Angriff gehörte den Gästen aus Balingen, die unter Zeitspiel abschließen mussten. Wyszomirski parierte. Der TBV räumte seinerseits im ersten Angriff simpel über Zieker ab. Lemgo begann hellwach in der Abwehr, ging nach wenigen Minuten 3:0 in Führung. In der zehnten Minute führte der TBV noch 4:2. Stenbäcken kassierte eine Zwei-Minuten-Strafe, sodass Azat Valiullin für Wyszomirski rein kam. Ein Hermann-Wurf prallte unglücklich vom Innenpfosten zurück, sodass der Gästekeeper ins leere TBV-Tor treffen konnte und Balingen den Anschlusstreffer erzielte. Doch die Lemgoer blieben besonnen, spielten ihre Angriffe lange aus und führten nach 18 Minuten 7:4. In der 22. kassierte zum Unmut der mit 4.056 Zuschauern besetzten Lipperlandhalle Hornke eine Zeitstrafe nach einem Zweikampf mit Ex-Lemgoer Martin Strobel. In Unterzahl kam zunächst Dominik Ebner für Hornke und in der 25. Minute nahm Trainer Florian Kehrmann seine erste Auszeit. Nach dieser kam der wieder genesene Christoph Theuerkauf für Månsson in die Partie. Lemgo ereilte kurz vor der Halbzeit das Wurfpech und die Gäste schafften den erneuten Anschluss zum 9:8 und in der 28. Minute sogar den Ausgleich. Wyszomirski verhinderte hinten den Balinger Führungstreffer und Theuerkauf netzte vorne zum 10:9 für den TBV. In die Halbzeit ging es nach einer deckungsbetonten ersten Hälfte mit 10:10.
Der wieder eingewechselte Månsson erzielte nach Wiederanpfiff die erneute Lemgoer Führung, bevor Sekunden später die Gäste nachziehen konnten. Hermann und Månsson besorgten durch ihre Tore das 13:11. Im nächsten Balinger Angriff knickte Rückraumspieler Sascha Ilitsch unglücklich um und trat unter Schmerzen den Weg in die Kabine an. Vor allem die Abschlussprobleme im Angriff führten dazu, dass die Gäste immer wieder heran kamen und es in der 41. Minute 15:15 stand. Zu diesem Zeitpunkt schickte Kehrmann Ebner, diesmal auf Halbrechts, ins Spiel, doch auch dieser scheiterte zunächst beim Abschluss. In der 47. machte er es besser, tankte sich durch und hielt den TBV im Spiel, denn die Gäste waren mit zwei Treffern in Führung gegangen. Als Balingen zum 16:19 traf, musste Kehrmann die Auszeit nehmen und reagierte personell: Auf Halblinks brachte er Valiullin, auf Linksaußen Tom Skroblien. Doch im Angriff lief wenig zusammen und Balingen legte Tor um Tor vor. In der 51. Minute stand es 17:21 für die Gäste. Theuerkauf und Hornke brachten den TBV wieder auf 19:21, gute fünf Minuten waren noch zu spielen. Mehrfach bekam der TBV die Chance zu verkürzen, doch konnte diese nicht nutzen. Während sich der HBW über seine ersten Auswärtspunkte freute, ging der TBV an diesem Abend leer aus. 20:23 lautete das Endergebnis.
Runar Sigytrygssson: Das war ein Vier-Punkte-Spiel. Es war wichtig für uns, die Punkte zu holen. Ich bin zufrieden, wie wir aufgetreten sind. Wir haben nicht die Köpfe hängen lassen, haben gekämpft. Probleme hatten wir, als Lemgo 7-6 gespielt hat, da wurden wir ein bisschen nervös. Dann kam eine Phase, wo man dachte, es könnte sich nochmal drehen. Tomas Mrkva im Tor hat eine überragende Leistung gezeigt und war auch mit ein Grund für den Sieg.
Florian Kehrmann: Niederlagen tun immer weh, umso mehr zuhause. Bis zur 20. Minute haben wir das Spiel bestimmt, haben vorne Lösungen gefunden und eine gute Abwehr gestellt. Wir haben es dann verpasst, in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit auszubauen, hatten viele Pfostenwürfe, Fehlwürfe und werfen freie Bälle nicht mehr rein. Das hat uns auch in der zweiten Halbzeit das Genick gebrochen. Wir schaffen es nicht, das Ding in der 40. runterzuspielen. Dann kam eine Phase, wo wir einfache Fehler machen und das Spiel herschenken. Der siebte Feldspieler lässt uns zwar wieder rankommen, aber wir machen wieder einfache Fehler. Balingen war uns in puncto Leidenschaft voraus. Wir hatten insgesamt 20 Fehlwürfe, davon 15 freie Bälle, das ist viel zu viel. Wir werden über viele Dinge sprechen müssen, jeder muss bei sich auch mal Kritik suchen und dann werden wir die nächste Aufgabe am Mittwoch bei den Rhein-Neckar Löwen angehen.
TBV Lemgo: Wyszomirski, Maier; Mansson (3), Kogut, Ramba (1), Ebner (1), Theuerkauf (2), Hornke (4), Stenbäcken (1), Hermann (4), Skroblien, Valiullin (1), Klimek, Zieker (3)
Heimniederlage gegen Balingen: Zwanzig Fehlwürfe kosten den Sieg
Dezember 4, 2016
TBV Lemgo