Lemgo TBVAm 10. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga konnte der TBV Lemgo auswärts beim VfL Gummersbach keine Punkte mitnehmen. Die über weite Strecken ausgeglichene Partie zwischen den beiden Traditionsvereinen endete 31:28. Bester TBV-Torschütze an diesem Abend war Rolf Hermann mit sechs Treffern.

Der TBV Lemgo begann mit Tim Hornke, Rolf Hermann, Andrej Kogut und Ionut Ramba im Angriff-/Abwehrwechsel, Azat Valiullin, Patrick Zieker, Christoph Theuerkauf und Piotr Wyszomirski im Kasten. Der erste Angriff, der an diesem Abend den Gastgebern gebührte, endete in einem Strafwurf. Doch Wyszomirski parierte. Das erste TBV-Tor wiederum gehörte Theuerkauf, der unter Zeitdruck vom Kreis treffen konnte. In der Anfangsphase war Wyszomirski kaum zu überwinden, gleich drei freie Würfe konnte der TBV-Keeper den Gummersbachern abknöpfen. In der siebten Spielminute stand es gerade einmal 2:2. Nach zehn Minuten waren die Lemgoer das erste Mal in Überzahl, nachdem Valiullin einen Griff ins Gesicht abbekommen hatte. Der TBV spielte gut durch, sodass Hornke zum 4:4 ausgleichen konnte und Valiullin erhöhte nach einer erneuten Parade Wyszomirskis auf 4:5. Holte er zuvor noch die Zeitstrafe heraus, musste Valiullin nach einer Abwehraktion selbst zwei Minuten vom Platz. Schon nach 15 Minuten zeigte sich das von beiden Trainern erwartete enge Spiel, 6:5 führte der Vfl, doch der TBV blieb stets dran. Unter der Regie von Andrej Kogut baute das Kehrmann-Team ruhig und überlegt auf und fand immer wieder Lücken, sodass man bis zum 11:10 in Schlagdistanz bleiben konnte. Bei diesem Spielstand nahm Florian Kehrmann in der 25. Minute seine erste Auszeit. Drei Minuten vor dem Pausenpfiff erwischte es den TBV dicke: Zuerst holte sich Valiullin seine zweite Zeitstrafe ab, wenig später musste auch Ramba das Feld räumen. In der doppelten Unterzahl sollten es Zieker, Stenbäcken, Suton und Hornke richten, der VfL war mittlerweile 13:11 in Führung gegangen. In die Halbzeit ging es schließlich mit 14:11.

Den ersten Ballbesitz nach der Halbzeit nutzte Hermann, der zum 14:12 nachlegte. Neben ihm agierten Kogut und Suton nun gemeinsam im Rückraum. Bei angezeigtem Zeitspiel entschied sich der TBV für eine Freiwurffinte, bei der Theuerkauf den Pass antäuschte, sich dann aber drehte und aus dem Stand selbst abschloss. Zieker legte per Siebenmeter zum Anschluss und Suton im Eins-gegen-Eins zum 17:17-Ausgleich nach. Kurz zuvor musste Wyszomirski behandelt werden, der einen Kopftreffer kassierte, für ihn kam Jonas Maier zwischen die Pfosten. Die Chance zur erneuten Führung verpassten die Lemgoer allerdings und im Gegenzug ging der VfL wieder mit einem in Front. Bis zur 48. Minute konnten die Gastgeber wieder auf 24:21 weggehen. Zunächst schaffte es der TBV, sich wieder heranzukämpfen, doch die Gummersbacher Abwehr steigerte sich und der Lemgoer Angriff fand wenig Mittel dagegen. Folgerichtig nahm Kehrmann die Auszeit, als die Gastgeber mit vier Toren in Front gehen konnten. Vier Minuten galt es noch zu absolvieren in der Schwalbe-Arena als der TBV durch einen Treffer von Hermann wieder den Anschluss zum 27:26 schaffte. Doch bis zum Schlusspfiff blieben auch die Gastgeber wach und ließen sich die Führung nicht mehr nehmen. Am Ende sollte es nichts werden mit den ersten Auswärtspunkten für den TBV Lemgo, der mit 31:28 die Heimreise antreten musste.

Florian Kehrmann: Meine Mannschaft hat eine gute Einstellung gezeigt und wir haben uns gut auf Gummersbach vorbereitet. Wir sind am Anfang gut ins Spiel gekommen, haben Lösungen gegen die 6-0-Abwehr gefunden. Vielleicht haben wir es in der ersten Viertelstunde ein bisschen verpasst, das Momentum auf unsere Seite zu ziehen. Wyszomirski hatte im Tor ein paar gute Paraden, dann haben wir es aber nicht geschafft, diese in schnelle Tore umzumünzen und dann war es eine sehr ausgeglichene erste Halbzeit, bis zu der Situation, wo wir zwei Zeitstrafen sehr schnell hintereinander bekommen. Das bringt uns dann leider aus dem Tritt, das hatten wir in Leipzig auch schon so kurz vor der Halbzeit. Die Mannschaft hat aber daraus gelernt, sie hat sich nicht hängen lassen, sodass wir in der zweiten Halbzeit weiter im Spiel geblieben sind. Mitte der zweiten Hälfte hatten wir das Spiel dann wieder völlig offen und dann fehlte der letzte Punch, um das Spiel zu drehen. Schaffen wir es zum Beispiel, beim 27:26 auszugleichen, können wir das Spiel noch drehen, aber so hatte Gummersbach immer noch sehr viel individuelle Klasse und man hat gesehen, dass so ein Spieler wie Simon Ernst auch sowas wie die Versicherung von Gummersbach ist, der den Unterschied dann auch macht.

TBV Lemgo: Wyszomirski, Maier; Månsson (1), Kogut (5), Ramba (1), Theuerkauf (5), Hornke (1), Stenbäcken, Suton (4), Höning, Valiullin (1), Zieker (4), Ebner, Hermann (6), Skroblien.


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