Zukunftsprozess_Blomberg_1Rund 120 Interessierte trafen sich am Montagabend in der Blomberger Schützenhalle, um zum Thema „Kirche in Lippe – auf dem Weg bis 2030″ zu diskutieren. Eingeladen zu dieser ersten Auftaktveranstaltung hatte der Landeskirchenrat der Lippischen Landeskirche, um im Auftrag der Landessynode einen Diskussionsprozess zu starten, der ungefähr zwei Jahre dauern soll. Die Leitfrage ist: „Wie muss die Lippische Landeskirche aufgestellt sein, um auch in Zukunft ihre Aufgaben gut erfüllen zu können?“

Friedrich-Wilhelm Kruel, Dirk Henrich-Held, Landessuperintendent Dietmar Arends, Kerstin Koch und Michael Stadermann erläuterten den geplanten Verlauf des Prozesses und stellten sich anschließend den vielen Fragen der Besucher, moderiert von Journalistin Christine Etrich.

Kirchenaustritte, demographischer Wandel, finanzielle Einschränkungen, aber auch auf Dauer zu wenig Bewerber für Pfarrstellen sind Herausforderungen, denen sich die Lippischen Landeskirche stellen muss. Dass hier nicht alleine die Kirchenleitung Antworten finden kann, wurde deutlich. Aufgabe der landeskirchlichen Leitungsgremien sei es, erklärte Landessuperintendent Dietmar Arends, Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass die Gemeinden vor Ort bei sich verändernden Bedingungen doch ihre Aufgaben gut wahrnehmen könnten. Dazu gehöre auch, die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit von Gemeinden zu fördern. Die sich verändernden Rahmenbedingungen bedeuteten aber auch, dass nicht alles so bleiben könne, wie es ist. Dirk Henrich-Held, Mitglied im Landeskirchenrat, erinnerte daran, dass die Kirche von unten, von den Gemeinden her aufgebaut ist und diese gefordert seien, Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten.

Die Entlastung der Pfarrstelle von administrativen Tätigkeiten war ein Punkt, der Teilnehmern der Veranstaltung am Herzen lag. „Wir müssen Zeit haben, uns den Menschen zuzuwenden“, wurde formuliert. Bildung von Kompetenzzentren in den Gemeinden mit Beteiligung von Ehrenamtlichen, um den Pfarrerinnen und Pfarrern mehr Zeit für Seelsorge zu schaffen, lautete ein Vorschlag. Eine Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Pfarrstellen von der Seelsorge bis hin zur gemeinsamen Organisation und Stärkung des Teamgedankens wurden ebenfalls diskutiert.

Wie man Menschen für „Kirche und Glaube“ gewinnen könne, war ein weiterer Gesprächspunkt. Hier gab es die Einstellung, „mehr Mut zu haben und Dinge auszuprobieren“. Demgegenüber stand die Ansicht, dass die Denkweise „wir müssen einen anderen Gottesdienst machen, dann ist die Hütte voll“ nicht aufgehen werde.

Der Landeskirchenrat ist an weiteren Erwartungen und Meinungen interessiert und lädt jeweils um 19.30 Uhr am 2. November in das Gemeindehaus der ev.-luth. Gemeinde Detmold-Hiddesen sowie am 11. November in das Gemeindehaus der ev.-ref. Gemeinde Schötmar ein. www.lippische-landeskirche.de

Pressemeldung Lippische Landeskirche


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