Kaum wird es zu Beginn des Frühlings langsam wieder wärmer, machen sie sich auf den Weg: Zahlreiche Frösche, Kröten und Molche sind in diesen Tagen wieder im lippischen Gebiet unterwegs, um zu ihren Heimatgewässern zurückzukehren, wo ihre angestammten Laichplätze liegen. Problematisch ist, dass die Lebensräume der Amphibien, von denen ohnehin schon viele Arten gefährdet sind, zunehmend verschwinden, ihre Wanderwege durch Straßen, Mauern und Zaunsockel zerschnitten oder Kellerschächte zu tödlichen Fallen werden. Der Kreis Lippe bittet die Bürger deshalb in nächster Zeit um besondere Vorsicht im Straßenverkehr.
Zum Schutz der gefährdeten Tiere hat der Kreis Lippe Maßnahmen veranlasst: Unter anderem werden in Kooperation mit der Ortsgruppe Detmold des Bundes für Natur und Umweltschutz Deutschland (BUND) sowie der Stadt Detmold in den Abendstunden manche Straßen bis zum Morgen gesperrt, um den dann aktiven Amphibien eine sichere Wanderung zu ermöglichen. Betroffen ist voraussichtlich auch die Verbindung von der Friedrich-Ebert-Straße über den Hermannsweg und den Unteren Weg bis zum Sophienheim in Heiligenkirchen, wobei auch auf der Umleitung vom Kirchweg her auf der „Fahrradstraße“ Tiere anzutreffen sind. Die Sperrung wird zeitlich begrenzt voraussichtlich ab 19 Uhr bis 9 Uhr des jeweiligen Folgetags in Kraft treten und könnte entsprechend den aktuellen Wetterprognosen schon ab den Osterfeiertagen auftreten. Der Kreis Lippe, die Stadt Detmold sowie der BUND bitten hierfür um Verständnis, in den betroffenen Gebieten wurden bereits Informationsblätter an die Haushalte verteilt.
Dank geht an die vielen amtlichen und besonders an die ehrenamtlichen Helfer örtlicher Naturschutzinitiativen, die nach Einbruch der Dunkelheit die Kröten von der Straße oder entlang dort gespannter Schutzzäune auflesen und sie sicher auf die andere Seite bringen.
Infokasten: Krötenwanderung – worauf ist zu achten?
Die ersten Krötenwanderungen ab Ostern werden voraussichtlich sieben bis zehn Tage andauern, im Straßenverkehr müssen Verkehrsteilnehmer vor allem in der Dämmerung und in den Nachtstunden mit einem erhöhten Aufkommen rechnen.
Die kleinen Tiere können auch in der Dunkelheit durch bestimmte Hinweise erkannt werden: Männliche Kröten sitzen meist aufrecht und sehen wie etwa 5 cm große Dreiecke aus. Frösche und weibliche Kröten hingegen sitzen geduckt und sehen einem großen, dürren Ahornblatt sehr ähnlich, während Molche kleinen, etwa 10 cm langen, schwarzen Holzstücken gleichen.
Bei Temperaturen über 10° bewegen sich die Tiere, bei kühleren Temperaturen bleiben sie relativ starr und werden dann oft unerkannt vom Fahrzeugführer tot gefahren.
Pressemeldung Kreis Lippe
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