Es war das von beiden Trainern vorhergesagte Spiel auf Augenhöhe. In einer ausgeglichenen Partie konnte sich weder der TBV Lemgo noch die Gastgeber vom TVB 1898 Stuttgart absetzen. Am Ende entschied ein Treffer in letzter Sekunde die 27:28-Niederlage.
In der Startaufstellung begannen Patrick Zieker, Jonathan Stenbäcken, Andrej Kogut, Max Höning, Tim Hornke, Anton Månsson am Kreis und Jonas Maier im Tor.
Das erste Tor gehörte den Hausherren in der ausverkauften Stuttgarter Porsche Arena. Florian Kehrmann hatte seine Mannschaft, wie zuletzt üblich, als 5-1-Abwehr mit Zieker auf der Spitze aufgestellt. Letzterer konnte gleich einen Pass der „Wild Boys“ abfangen, den Ausgleich besorgte dann Ramba im Tempogegenstoß. In einem auf beiden Seiten körperbetontem Spiel musste Hermann auf der Bank Platz nehmen, was die Stuttgarter zu einem Doppelschlag zum 5:3 nach neun Minuten ausnutzen. Doch der TBV blieb dran, konnte zum 6:6 und zum 8:8 nach 20 Minuten ausgleichen. Kehrmann wechselte durch, Dresrüsse kam für Maier, Arne Niemyer für Ramba. Beim Stand von 12:10 für die Stuttgarter nahm der TBV-Trainer schließlich die Auszeit. Eine Minute vor Ende der ersten Halbzeit konnte Kapitän Hermann dann auf 13:12 verkürzen, was wiederum den Stuttgarter Trainer zu einer Auszeit bewog. Tatsächlich wagten die „Wild Boys“ den Kempa-Trick, den Spatz nach Pass von Schweikardt zum 14:12-Pausenstand verwandelte.
Die zweite Hälfte lief zunächst nicht für den TBV. Ramba kassierte schnell eine Zeitstrafe und die Stuttgarter konnten ihren Vorsprung zeitweise auf vier Tore ausbauen. Wie in den letzten Spielen schickte Kehrmann einen sechsten Feldspieler mit Leibchen auf die Platte. Erwin Feuchtmann übernahm diesen Part für den an diesem Abend glücklosen Kogut. Die Lemgoer ließen sich nicht entmutigen, kämpften sich auf 17:15 wieder heran, bevor erneut Ramba nach einem Ballverlust des TVB per Gegenstoß in der 40. Minute den Anschluss erzielte. Zwischen der 42. und 46. Minute stand es immer wieder unentschieden. Beim Stand von 21:21 nahm Kehrmann erneut eine Auszeit, war doch die Chance auf die erste TBV Führung da. Diese verspielten die Lemgoer unglücklich, sodass die Stuttgarter wiederum in Führung gehen konnten. Doch dann legte der TBV einen Zwischenspurt ein: Hornke stellte die erste Führung her, Hermann erhöhte postwendende auf 24:22 für die Lemgoer. Die „Wild Boys“ ließen allerdings nicht nach. Fünf Minuten vor Schluss stand es wieder 24:24 unentschieden, eine Minute vor Ablauf der Zeit wieder ein Tor Vorsprung für die Gastgeber. Hornke behielt die Nerven und verwandelte seinen siebten Siebenmeter zum Ausgleich. 15 Sekunden galt es zu überstehen und TVB-Trainer König zückte die grüne Karte. In buchstäblich allerletzter Sekunde netzte Stuttgarts M´Bengue zum 28:27 ein und bescherte dem TBV Lemgo eine bittere Niederlage.
TBV-Trainer Florian Kehrmann: Es war das erwartet enge Spiel. Am Anfang haben wir das Spiel ausgeglichen gestalten können, haben uns dann Ende der ersten und Anfang der zweiten Halbzeit im Angriff sehr schwer getan und kamen nicht richtig in unser Tempospiel. In der zweiten Hälfte haben wir dann besser in die 6-0-Abwehr gefunden und viele Fehler erzwungen, die wir dann auch genutzt haben. In der 51. Minute haben wir das Spiel ein bisschen gedreht, spielen dann aber eine Überzahl nicht so gut und kriegen hinten ein ganz blödes Tor. Am Ende entscheidet dann ein Glückswurf aus zehn Metern zwei Sekunden vor Schluss so eine Partie. Verdient wäre es heute gewesen, wenn jeder einen Punkt behalten hätte. Jetzt müssen wir uns gut regenerieren und auf den BHC vorbereiten. Wir werden die Fehler, die wir gemacht haben ansprechen und uns dann ab Montag voll auf den BHC konzentrieren.
TBV Lemgo: Dresrüsse, Maier, Månsson, Feuchtmann, Kogut, Ramba (3), Hornke (11), Stenbäcken (4), Hermann (7), A. Niemeyer (1), Höning (1), Zieker, M. Niemeyer.
Pressemitteilung des TBV Lemgo
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