„Wir haben einen erhöhten Bedarf an Wohnraum im sozialen Wohnungsbau und bei mehrgeschossigen Bauten. Wir besitzen einen modernen Holzbau in Deutschland, der innovative Lösungen für Nachhaltiges Bauen liefert: qualitativ hochwertig, energieeffizient und schnell. Was bis heute aber fehlt, ist ein Wissen in der Öffentlichkeit über die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der umweltfreundlich erzeugten Ressource Holz!“, resümiert Cajus Caesar, Hauptberichterstatter für Ernährung und Landwirtschaft im Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags.
Auf Initiative des lippischen Abgeordneten trafen sich am 13. Januar 2016 die Parlamentarische Staatssekretärin des Umwelt und Bauministerium, Frau Rita Schwarzelühr-Sutter, Vertreter aus dem Bau- und Wirtschaftsministeriums sowie aus der Wirtschaft, von Umweltorganisationen und Holz-Verbänden im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages. Bei dem Gespräch tauschten sich die Anwesenden darüber aus, wie die Forst- und Holzbranche die Ziele der Bundesregierung, beispielsweise in den Bereichen Nachhaltiges Bauen, Klimaschutz oder der Energiewende, unterstützen kann.
„Holz hat ökobilanzielle Vorteile gegenüber klassischen Baustoffen bei der einzelfallbezogenen Baustoffauswahl. Dies ist aber oftmals nicht bekannt! Aus diesem Grund wollen wir die Verfahren und Ergebnisse der Öko-Bilanzierung offen und transparent gestalteten. Jeder Interessierte, egal ob Architekt, Bauherr oder Investor, soll sich über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Baustoffe informieren können. Mit dem Portal www.nachhaltigesbauen.de hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) daher ein frei verfügbares Informationstool mit Daten und Öko-Bilanzierungsprogrammen bereitgestellt. Diese dienen als verlässliche Berechnungsgrundlage für ökobilanzielle Fragestellungen“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Frau Schwarzelühr-Sutter.
Nach einem Statement von Lars Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbands e.V. (DeSH), waren sich die Teilnehmer darüber einig, dass der Baustoff Holz zweifelsfrei ökologische und technische Vorteile gegenüber anderen Materialien bietet. Xaver Haas, Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR) und selbst Holzbauunternehmer, sieht das Thema der Zukunft darin, die technischen Vorteile und Leistungen der Holzhybridbauweise hervorzuheben und zu kommunizieren. „Gerade im mehrgeschossigen Bauen mit Holz in Verbindung mit anderen Materialien steckt noch viel Potenzial, dass es zu erforschen gilt. Das zeigt die Schwedische Holzbaustrategie. Hier konnte der Holzanteil beim mehrgeschossigen Bau zwischen 2001 und 2011 von 1 % auf 15 % erhöht werden. Das können wir in Deutschland auch, wenn wir die rechtlichen Hemmnisse abbauen und innovative Anwendungsmöglichkeiten erforschen. Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben bei der Landesbauordnung gezeigt, dass es machbar ist!“, meinte Haas.
Denny Ohnesorge, Geschäftsführer des DHWR bekräftigt: „Mit einem Drei-Klang zwischen Politik, Recht und Wissenschaft, kombiniert mit einer guten Öffentlichkeitsarbeit und Informationsoffensive, könnten wir den Holzanteil im Bauwesen deutlich steigern“. Dass Holz noch viel Entwicklungspotenzial hat, zeigt sich bei der Vorstellung von Unterkünften für Flüchtlinge in Holzbauweise. Dazu hat der DHWR als Koordinierungsstelle der Holzbranche, eigens eine Webseite eingerichtet, auf der sich Kommunen, Investoren und Behörden informieren können (www.wohnraum-fuer-fluechtlinge.info).
Hans-Dieter Hegner, Referatsleiter für Bauingenieurwesen, Nachhaltiges Bauen und Bauforschung im BMUB, verwies auf das Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen und die dort gegebene Empfehlung, die Landesbauordnungen anzugleichen. Darüber hinaus verwies er auf das technologieoffene Vorgehen der Bundesregierung. „Wir wollen keinen Baustoff bevorzugen. Uns ist es wichtig, eine Informationsgrundlage für Nachhaltiges Bauen zu schaffen“.
Über die Energie-Einsparvorgaben der EU und Deutschland sowie über die Fördermöglichkeiten bei der KfW informierte Dr. Frank Heidrich, Leiter der Unterabteilung „Wärme und Effizienz in Gebäuden, Forschung“ im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi).
Cajus Caesar betonte abschließend: „Wir haben einen tollen, multifunktional einsetzbaren Rohstoff Holz, der immer noch zu wenig auf den Baustellen in Deutschland zu sehen ist. Darum werde ich mich auch zukünftig dafür einsetzen, dass die Holzverwendung ausgebaut wird. Wir haben heute einen weiteren wichtigen Schritt getan!“
Pressemitteilung Büro Cajus Caesar
«« vorheriger Beitrag: Solardachkataster des Kreises erstrahlt mit neuen Funktionen
nächster Beitrag: Hauke Wahl übernimmt das Amt des Vize-Kapitäns »»