In der gestrigen Hauptausschusssitzung kam es zur zweiten Beratung über den Haushaltsplan 2016 der Stadt Blomberg. Bei vielen Punkten herrschte Einigkeit unter den Mitgliedern, bei einigen aber auch nicht. Besondere Aufmerksamkeit galt zwei Anträgen, die von einem privaten Betreiber einer Gaststätte im Ortsteil Dahlborn gestellt wurden. Die ehemalige Gaststätte wurde von einem privaten Investor gekauft, der in den Räumlichkeiten vielfältige Veranstaltungen stattfinden lässt. Auf der Internetseite ist zu lesen, dass die alte Kneipe bereits jetzt von einigen Vereinen aktiv genutzt wird, zudem sind erste Veranstaltungen bereits hervorragend besucht gewesen. Aus Sicht des Eigentümers ist die Anlage daher wohl wie eine Art Dorfgemeinschaftshaus zu sehen.
Im Antrag ergeht die Bitte an die Verwaltung, das Objekt mit einer Summe in Höhe von 2.400 Euro im Haushaltsplan 2016 zu berücksichtigen, also 200 Euro Unterstützung pro Monat. Während die anderen Dorfgemeinschaftshäuser, die im Eigentum der Stadt Blomberg befindlich sind, zum Sparen angehalten wurden, gab es in der gestrigen Sitzung eine Mehrheit für diese Förderung, die für die nächsten drei Jahre bewilligt werden soll. CDU und FBvB konnten sich diesem Mehrheitsbeschluss nicht anschließen. Die Förderung eines privaten Objekts sein nicht zu verantworten. Diese Entscheidung kommt einem Präzedenzfall gleich. Sprachrohr des Dorfes ist der Dorfausschuss. Dieser hat sich klar gegen diese Förderung ausgesprochen und die Entscheidung damit begründet, dass es sich bei dem Objekt um eine privat betriebene Einrichtung handle. In der Historie der zu fällenden Entscheidungen, haben die Mitglieder eines Ausschusses noch nie gegen die Empfehlung der Dorfgemeinschaft gestimmt.
Eine weitere Forderung des Eigentümers lautete, die Wiederherstellung des „Dorfplatzes“ mit 3.800 Euro zu fördern. Dies sind lediglich die Materialkosten, die Herstellung selbst wird ehrenamtlich organisiert. Wieder entstanden zwei Lager innerhalb der Ausschussmitglieder. An der Vokabel „Dorfplatz“ störten sich viele, handelt es sich doch letztlich um die Einfahrt bzw. den Parkplatzbereich, der vor der Kneipe liegt und somit ebenfalls um eine private Fläche. Auch hier wurde der Förderung mehrheitlich entsprochen. Bei 9 Jastimmen, 7 Neinstimmen und einer Enthaltung, geht nun auch hier die Beschlussempfehlung an den Rat der Stadt Blomberg, der Förderung zuzustimmen.
Das letzte Wort wird dann im Rat gesprochen, ob hier eine andere Entscheidung getroffen wird ist fraglich, bleibt das Stimmverhältnis doch auch in diesem Gremium erhalten. Den Betreiber der alten Gaststätte und die angeschlossenen Betreiber dürfte diese Entscheidung freuen.
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