Fünf Jahre erfolgreiche Arbeit von Wirtschaft und Wissenschaft unter einem Dach, werden nun mit der Gründung einer eigenen Gesellschaft gekrönt: dem CENTRUM INDUSTRIAL IT (CIIT) e. V. Im internationalen Wettbewerb um die besten Innovationen rund um die „vierte industrielle Revolution“, arbeiten damit die CIIT-Partner aus Unternehmen, Forschung und Hochschule noch enger zusammen. Dies trägt zur weiteren Positionierung Ostwestfalen-Lippes als wettbewerbsstarker und attraktiver Innovationsstandort bei.
Seit fünf Jahren wird auf dem Lemgoer Campus die Zukunft der IT-basierten Automation erforscht. Im Forschungs- und Entwicklungszentrum CIIT wird die vielfach geforderte enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft tatsächlich gelebt. Hier arbeiten am Markt unabhängig voneinander agierende Unternehmen der Privatwirtschaft und renommierte Forschungseinrichtungen unter einem Dach miteinander und entwickeln gemeinsam Technologien für die Fabrik der Zukunft.
„Diese Konstellation im CIIT ist außergewöhnlich – und funktioniert wunderbar. Fünf Jahre nach Gründung ist das CIIT als Kompetenzzentrum für die intelligente Automation im In- und Ausland fest verortet“, berichtet CIIT-Geschäftsführerin Sybille Hilker und zieht nach fünf Jahren eine deutlich positive Bilanz. Alle Partner profitieren gleichermaßen vom Innovationsprozess und von einem umfassenden Technologie- und Know-how-Transfer, so Hilker. „Das CIIT wächst aus den Kinderschuhen. Die Gründung des CIIT e. V. ist der nächste logische Schritt zum weiteren Ausbau der Aktivitäten im Themenfeld Industrie 4.0. Gestärkt werden der Hightech-Standort Lemgo, die Technologieregion OWL und letztendlich der Wirtschaftsstandort Deutschland“, resümiert Hilker.
Stärkung der Technologieregion OWL
Mitinitiator des CIIT, Professor Jürgen Jasperneite (Institutsleitung Fraunhofer-Anwendungszentrum Industrial Automation (IOSB-INA)) über die Bedeutung des Forschungs- und Entwicklungszentrums für die Region OWL: „Für Fraunhofer als außeruniversitäre anwendungsorientierte Forschungseinrichtung ist das CIIT ein wichtiger Multiplikator für die Interaktion mit der Wirtschaft. Gleichzeitig werden mit der Vereinsgründung nun die Weichen gestellt für den weiteren Ausbau zu einem führenden Kompetenzzentrum im Bereich der intelligenten Automation. Damit bekommt die Technologieregion OWL mit dem CIIT in Lemgo eine Adresse für dieses Zukunftsfeld.“
Professor Stefan Witte (Vorstand am Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) und Vizepräsident der Hochschule OWL) erklärt die besondere Form der Zusammenarbeit so: „Mit dem “industry-on-campus”-Konzept haben wir eine einzigartige Kooperation auf dem Lemgoer Campus. Unser Forschungsinstitut inIT nutzt das CIIT als neutrale und offene Kooperations- und Wissensplattform im Kontext der Industrie 4.0. In gemeinsamen Projekten mit Partnern aus der Industrie können wir unter einem Dach Lösungen für die Intelligente Automation entwickeln.“
Über Gebäudegrenzen hinaus starke Zusammenarbeit
Treiber und Akteure sind, neben dem Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der Hochschule OWL und dem Fraunhofer-Anwendungszentrum Industrial Automation (IOSB-INA), namhafte Technologieunternehmen, wie Phoenix Contact, Weidmüller, ISI Automation, OWITA und MSF-Vathauer.
Auch das Gründungsmitglied der ersten Stunde, Phoenix Contact, weiß um die Bedeutung des ersten Science-to-Business-Centers in Deutschland. Roland Bent (Geschäftsführer Phoenix Contact) hierzu: „Die Gründung eines Vereins ist ein weiterer konsequenter Schritt, um eine gemeinsame Plattform zu schaffen, die Kommunikation und Interaktion fördert, Wissensaustausch und Forschung koordiniert sowie gemeinsame Außenauftritte generiert. Wir als Unternehmen haben von Beginn an den win-win-Faktor gesehen, Industrie und Forschung zu verzahnen, offenen Austausch bilateral zu pflegen und damit den Standort OWL zu stärken und über seine Grenzen hinaus zu promovieren.“
„Im CIIT arbeiten wir in einem kreativen und innovativen Umfeld gemeinsam mit Wissenschaft und Technologiepartnern an intelligenten technischen Lösungen für die Zukunft. Von diesem Austausch profitieren beide Seiten, denn Innovationen finden so den direkten Weg in die Praxis und stärken die Innovationskraft der beteiligten Unternehmen und der Region“, ergänzt Dr. Eberhard Niggemann (Leiter Weidmüller Akademie).
Auch aus Sicht von Frank Marek (Geschäftsführung ISI Automation) profitiert die gesamte Region OWL: „Das CIIT nimmt als Forschungs- und Entwicklungszentrum im Bereich Industrie 4.0 eine Vorreiterstellung ein. Innerhalb von fünf Jahren haben Institute, Unternehmen und Professoren gemeinsam eine bedeutende Initiative zur Verknüpfung der Informations- und Automatisierungswelt auf die Beine gestellt. Als Gründungsmitglied freuen wir uns, Teil dieses einzigartigen Konstruktes zu sein und sind davon überzeugt, dass mit der Vereinsgründung ein wichtiger Meilenstein für den weiteren Ausbau gesetzt wird.“
Impulsgeber für Industrie 4.0-Technologien
Zusammen mit der Erweiterung des CIIT und der SmartFactoryOWL, einer Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft und der Hochschule OWL, sowie den Aktivitäten als eines der drei regionalen Leistungszentren im BMBF-Spitzencluster „it‘s OWL“ und mit dem neuen „Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0“, erwächst inmitten von OWL ein Technologiecampus für die intelligente Automation und Lemgo wird endgültig zum Hightech-Standort. Diese Erfolgsgeschichte wird nun mit der Vereinsgründung fortgeschrieben.
Professor Dr. Volker Lohweg (Geschäftsführer von OWITA GmbH) beschreibt die Bedeutung der CIIT-Partnerschaft für sein mittelständisches Unternehmen so: „Für OWITA, als Dienstleister im Bereich komplexer Elektronik und applikationsspezifischer Software, ist es von entscheidender Bedeutung in einer Partnerschaft gestaltend mitzuwirken, die sich Intelligente Automation und Industrie 4.0 zu ihren Kernaufgaben gemacht hat.“
„Das CIIT ist der Innovationsinkubator für neue Technologien, von dem gerade KMU’s profitieren. Das Netzwerk, der Verein und die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern und den Forschungseinrichtungen fördern neue Industrie 4.0 Lösungen und unterstützen KMU’s neue Geschäftsmodelle zu modellieren“, ergänzt Karl-Ernst Vathauer (Geschäftsführer MSF-Vathauer Antriebstechnik).
Ort der Ideen und des Fortschritts
Auch Dr. Oliver Herrmann (Präsident der Hochschule OWL) weiß um die Bedeutung des CIIT für den Hochschulstandort Lemgo: „Mit dem CIIT haben wir seit 2010 ein Leuchtturmprojekt mit überregionaler Strahlkraft direkt auf dem Campus der Hochschule OWL. Auch dank der engen Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie im CIIT können wir ein äußerst praxisnahes Studium anbieten, das unsere Studierenden optimal auf das Berufsleben vorbereitet.“
Ostwestfalen-Lippe ist Hochleistungsregion für den deutschen Maschinenbau und weist eine hohe Dichte an Unternehmen der Automatisierungstechnik auf. Mit dem OWL Maschinenbau als Vereinsmitglied, hat der CIIT e. V. nun auch einen weiteren Zugang zu kleinen und mittelständischen Unternehmen und kann die Fokussierung auf den deutschen Mittelstand weiter unterstreichen. „Als Netzwerk OWL-Maschinenbau sind wir stolz darauf, als Gründungsmitglied beim Verein dabei zu sein. Gemeinsam werden wir die Region weiter stärken“, resümiert Hans-Dieter Tenhaef (Vorstandssprecher OWL Maschinenbau e. V.).
Auszeichnungen
In den vergangen fünf Jahren erhielt man im CIIT zahlreiche Auszeichnungen der Bundes- und Landesregierung in Nordrhein-Westfalen (z. B. 2012 „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“, 2013 „Germany at its best“, 2014 „Ort des Fortschritts“). „Da wir in einem rohstoffarmen Land leben, sind Wissen und Hightech unsere größten Exportschlager“, sieht Hilker der Zukunft der Forschung unter dem Dach des CIIT zuversichtlich entgegen.
BUZ
Die CIIT e. V.-Gründungsmitglieder der ersten Stunde (v.l.n.r.): Johannes Kalhoff (Phoenix Contact), Frank Marek (ISI Automation), Sybille Hilker (CIIT-Geschäftsführerin), Karl-Ernst Vathauer (MSF-Vathauer), Dr. Eberhard Niggemann (Weidmüller Akademie), Hans-Dieter Tenhaef (OWL Maschinenbau), Holger U. Nord (OWL Maschinenbau), Professor Stefan Witte (Institut für industrielle Informationstechnik der Hochschule OWL), Dr. Oliver Herrmann (Hochschule OWL), Professor Jürgen Jasperneite (Fraunhofer-Anwendungszentrum Industrial Automation), Roland Bent (Phoenix Contact), Andreas Orzelski (Phoenix Contact) und Professor Volker Lohweg (OWITA).
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