Zunächst ein kleiner Rückblick: Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb und Reiterhof „Gut Borkhausen“ geriet am Sonntag, dem 21. Juli 2013 gegen 12.00 Uhr eine große Scheune in Brand. Die Ehefrau des Gutsbesitzers hatte damals das Feuer bemerkt und umgehend die Feuerwehr alarmiert. Auch wenn es ein Sonntag war, die KameradInnen der Feuerwehr waren innerhalb von sieben Minuten an der Einsatzstelle um den Großbrand zu bekämpfen. Die ca. 60 x 15 Meter große Scheune, die als Heulager, Maschinen- und Fahrzeuggarage und Werkstatt genutzt wurde, war dennoch nicht mehr zu retten und wurde durch den Brand zu zwei Dritteln zerstört.
Von „Glück im Unglück“ sprach Familie Tielker damals, hatten doch die Tiere keinen und Menschen nur leichten Schaden genommen. Auch hatte das schnelle Eingreifen der Feuerwehr verhindert, dies unter erschwerten Bedingungen aufgrund mangelnder Wasserversorgung, dass sich die Flammen auf den zweiten Scheunenteil oder den Pferdestall ausbreiten konnten.
Bereits in der ersten Phase des Einsatzes waren 150 Einsatzkräfte tätig, die Liste der eingesetzten Fahrzeuge und Personen verdeutlich das Ausmaß der damaligen Situation:
Feuerwehr Blomberg: 2x ELW1, 4x MTF, TLF 4000, DLK18, LF20, LF10, HLF20, HLF10, RW, GW-L1, 3x TSW.
Feuerwehr Barntup: TLF4000, DLK30, SW2000 (kein Einsatz), MTF, ELW1.
Feuerwehr Horn-Bad Meinberg: TLF 4000, DLK30, SW2000 (kein Einsatz).
Feuerwehr Lügde: SW2000 (kein Einsatz).
Feuerwehr Schieder Schwalenberg: TLF3000, LF10, TSF, HLF20, SW2000 (kein Einsatz).
Feuerwehrausbildungszentrum: Wechsellader Atemschutz
DRK: Betreuungszug
JUH: KTW, RTW
Zudem: Kochgruppe Lemgo mit Feldkochherd, Kochgruppe Barntrup, 3 Notfallseelsorger und natürlich auch die Polizei.
Fünf Nachalarmierungen hatte es gegeben, immer wieder traten Glutnester auf und Rauch entwickelte sich erneut. Mit eingesetztem Schwerstgerät hatte die Freiwillige Feuerwehr Blomberg die Situation aber letztlich in den Griff bekommen – so kennen wir als Redaktion die Kameradinnen, nicht aber Familie Tielker, wie Hans-Jürgen Tielker heute zugibt: „Ich hatte bis zum Zeitpunkt des Brandes wirklich ein etwas anderes Bild von der Feuerwehr, heute tut mir das leid. Was ich hier erlebt habe, diese Kameradschaft und dieses gemeinsame Hand in Hand arbeiten, das hat mich tief beeindruckt.“
Heute war es somit an der Zeit nochmals Danke zu sagen: „Auf dem Hoffest im Juni, anlässlich des Wiederaufbaues der abgebrannten (und denkmalgeschützten Scheune), wurde eine spontane Sammlung für die Feuerwehr gestartet. Unsere Nichte Louisa Tielker hatte die Idee dazu“, erklärte Bärbel Tielker, die dem Pressesprecher der Feuerwehr, Uwe Ovenhausen, eigentlich nur „mal eben schnell“ eine Bildcollage und zwei Dosen vorbeibringen wollte. Das lies dieser jedoch nicht zu und informierte zunächst Stadtbrandinspektor Joachim Hartfelder, der am heutigen Tage äußerte:
„Wir sind ja eigentlich bescheiden. Die Dankesworte während und nach dem Brand sind uns doch schon Lohn genug gewesen. Familie Tielker hatte uns zudem auch schon kurz nach dem Brand eine Spende für Dinge zur Brandschutzerziehung überreicht. Sehr unüblich und eine ganz tolle Geste für uns. Auch die drei Kameraden, die damals aufgrund von Überhitzung im Krankenhaus behandelt werden mussten, haben schon jeweils einen Präsentkorb bekommen. Jetzt noch mal etwas zu bekommen ehrt uns sehr.“
Stolze 500 Euro sind durch die spontane Hofsammlung unter den rund 130 Gästen zusammengekommen, ein Betrag von dem Hartfelder weiß, wie er einzusetzen sein wird. „Wir haben im laufenden Betrieb immer Bedarf den wir nicht so ohne Weiteres decken können. Das Geld können wir wirklich gut gebrauchen, es ist bei uns gut aufgehoben und wir freuen uns wirklich sehr darüber“, so ein sichtlich gerührter Joachim Hartfelder, der Jürgen Tielker darum bat, diesen Dank auch an die anderen Teilnehmer und Spender des Hoffestes weiter zu geben.
Eine tolle Geste, auch noch zwei Jahre nach dem Brand. Ein Brand, der zumindest Familie Tilker die FREIWILLIGE Feuerwehr Blomberg und die Feuerwehr im Allgemeinen mit ganz anderen Augen sehen lässt.
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