Für Sparer sieht es derzeit mau in punkto Zinsen aus. Keine Bank oder Sparkasse bietet für Tagesgeld oder kurzlaufendes Festgeld noch eine Verzinsung oberhalb der Inflationsrate. Doch ohne diese Sparanlagen sollte trotzdem niemand sein Gesamtbudget planen. „Insbesondere das Tagesgeld ist ein wichtiger Baustein“, weiß die Verbraucherzentrale, „und sollte in keinem Haushalt fehlen.“ Die Verbraucherzentrale gibt Tipps, wie trotz der Niedrigzinsen sinnvoll in Tagesgeld investiert werden kann und was bei der Anlage berücksichtigt werden sollte.
Liquiditätsreserve: Wenn unerwartet Kosten anfallen – etwa für die Reparatur des Autos oder eine spontane Urlaubsreise – ist es wichtig, eine finanzielle Rücklage zu haben, auf die jederzeit zurückgegriffen werden kann. Letzteres ist die Spezialdisziplin des Tagesgeldes. Obendrein ist die Verzinsung hier meist höher als beim Girokonto und die Kontoführung in aller Regel kostenlos.
Tagesgeld bei ethisch-ökologischen Banken: Tagesgeldzinsen von Banken und Sparkassen unterscheiden sich nur wenig. Sie reichen von null bis etwa einem Prozent. Das kann ein Grund sein, auch mal die Angebote sogenannter ethisch-ökologischer Banken in den Blick zu nehmen. Deren Zinsabstand zur Branche ist in diesen Zeiten minimal oder sogar nicht vorhanden. Die Institute investieren nach bestimmten ethisch und ökologischen Anlagekriterien: Etwa in klimafreundliche Technologien, wie Erneuerbare Energien oder energieeffizientes Bauen und Wohnen. Dagegen werden keine Kredite an Firmen vergeben, die für massive Umweltverschmutzungen verantwortlich sind.
Höhe der Rücklage: Grundsätzlich sollte die Rücklage mindestens den Nettogehältern von drei Monaten entsprechen. So können auch unerwartete, höhere Ausgaben problemlos und schnell beglichen werden. Wer das nicht kann, muss eventuell auf teure Dispokredite zugreifen oder vielleicht eine langlaufende, noch gut verzinste Geldanlagen teuer kündigen.
Einlagensicherung: Sparer sollten darauf achten, welchem Einlagensicherungssystem ihre Bank angehört. In Deutschland gibt es neben der gesetzlichen Einlagensicherung, bei der Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Bank und Kunde gesichert sind, noch die institutionelle Sicherung der Volksbanken und Sparkassen sowie die freiwillige Einlagensicherung des Bankenverbandes. Bei Banken mit Sitz außerhalb Deutschlands oder der EU existieren andere Sicherungssysteme oder möglicherweise auch gar keine.
Zinsen: Die Zinsen fürs Tagesgeld sind variabel. Die Höhe der Zinsen hängt unter anderem vom Leitzins der europäischen Zentralbank ab. Sollte der wieder steigen, darf auch mit steigenden Tagesgeldzinsen gerechnet werden. Zieht die eigene Bank in diesem Fall nicht mit, sollten Anleger über einen Wechsel nachdenken.
Pressemeldung Verbraucherzentrale NRW
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