Erspielten einen von drei Meistertiteln im Fußball: Die Nachwuchskicker der Blomberger E-Jugend mit ihren drei Trainern auf der Abschluß- und Meisterfeier im Stadion am Rammbocke.

Erspielten einen von drei Meistertiteln im Fußball: Die Nachwuchskicker der Blomberger E-Jugend mit ihren drei Trainern auf der Abschluß- und Meisterfeier im Stadion am Rammbocke.

Die Fußballsaison ist zu Ende, doch bekanntlich ist nach dem Spiel auch vor dem Spiel, Gleiches gilt für die Saison und somit laufen die Vorbereitungen auf die neue Saison bereits im Hintergrund. Der Blomberger Sportverein darf sich im Jugendbereich über zahlreiche Erfolge freuen. So ist es den Mannschaften der B-Jugend, der D-Jugend und der E-Jugend II gelungen, die Meisterschaften zu erspielen. Die C-Jugend und auch die J-Jugend durften sich zumindest über den Titel Vizemeister freuen und landeten jeweils auf Platz 2 in den Tabellen. Bei einer so erfolgreichen Jugendarbeit könnten die Weichen gestellt sein, um langfristig im Seniorenbereich auch über die Bezirksliga hinaus Fußball in der Großgemeinde Blomberg anbieten zu können.

 

Allerdings könnten die Rahmenbedingungen für den Trainingsbetrieb durchaus besser sein. Nach Rücksprache mit zahlreichen Trainern, auch aus anderen Sportarten, fehlt es in der Nelkenstadt noch immer an Hallen- und Platzzeiten. In der letzten Ausgabe der NelkenWelt berichteten wir über die aktuelle Situation „Kunstrasenplatz“, an der sich letztlich nichts geändert hat. An dieser Stelle möchten wir klarstellen, dass das alleinige Zugriffrecht auf den Platz deshalb beim BSV liegt, weil dieser damals auch die kompletten Kosten für die Errichtung des Platzes getragen hatte. Offenbar gab es hier Missverständnisse. Ein weiterer Platz würde für erhebliche Verbesserungen in allen Bereichen sorgen können.

 

Es geht jedoch nicht nur darum ein mehr an Komfort zu bieten. Sicherlich steigt mit verbesserten Rahmenbedingungen die Motivation der Trainer, Sportler und sonstigen Beteiligten, aber: Mit verbesserten Trainingsbedingungen könnte es den heimischen Sportvereinen zudem gelingen, Talente in Blomberg zu halten. Immer wieder verliert die Großgemeinde Blomberg echte Talente an benachbarte Vereine, die unter anderem durch ein Mehrangebot an Trainingszeiten überzeugen können. In den Wintermonaten steht einigen Mannschaften nur eine Trainingseinheit pro Woche zur Verfügung – eindeutig zu wenig. Wenngleich sich die Situation im Sommer aufgrund der Bespielbarkeit der Außenplätze ein wenig entspannt und auch den Hallensportlern dann mehr Trainingszeiten zur Verfügung stehen: Im Bereich der Kicker ist es schon fast verwunderlich, dass dieser Trainingsrückstand, der gegenüber anderen Vereinen aus der Gegend besteht, überhaupt kompensiert werden kann und die Blomberger auf den vorderen Plätzen mitmischen.

 

Insider sind sich sicher, dass wenn es gelingen könnte alle Talente in Blomberg zu halten, die Perspektive für hochklassigen Fußball in Blomberg um ein Vielfaches gesteigert würde. Mannschaften, deren Spieler bereits ab der Jugend zusammenspielen, sind statistisch gesehen natürlich meistens erfolgreicher als diejenigen, die im Seniorenbereich zusammenwachsen müssen. Anders sieht es natürlich aus, wenn „Söldner“ von außerhalb eingekauft werden würden – hier fehlt dann jedoch die Identifikation mit Blomberg und auch den Zuschauern.

 

Ein weiterer „Lösungsansatz“ könnte darin bestehen, in Blomberg eine Art Leistungszentrum für die ganze Großgemeinde zu errichten. Vereinsvorstände sollten sich fragen, ob das eigene Vereinsego nicht ein wenig hinten angestellt werden kann. Alle Talente in Blomberg zu in einer Mannschaft zu bündeln, die weniger talentierten in einer weiteren Mannschaft mit der Möglichkeit sich nach oben zu arbeiten, es würde Blomberg nach vorne bringen. Jeder einzelne Verein hat seine Daseinsberechtigung und die Betrachtung der Vielfalt in der Großgemeinde nötigt allen Respekt ab. Dennoch: Ein Leistungszentrum könnte natürlich auch vereinsübergreifend installiert werden, dazu sollten sich die Abteilungsleiter einer Sparte im Sinne Blombergs mal an einen Tisch setzen.

 

Der Erfolg im Seniorenbereich wurzelt in guter Jugendarbeit. Und mal ehrlich: Was sollte Eltern denn lieber sein? Ein Kind, das in der ersten Mannschaft nicht zum Einsatz kommt, oder eines, welches im zweiten Team viele Spielanteile bekommt und den Ehrgeiz entwickelt, sich nach oben zu arbeiten? Letztlich geht es den Kindern im Jugendbereich noch nicht um Leistung, wie sie von Erwachsenen definiert wird, sondern um den Spaß an der Sache an sich. Bei den Eltern sollte dann auch die sportliche Betätigung der Kinder im Vordergrund stehen.


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