Der Förderverein des Schiederaner Freibades wird künftig die Trägerschaft der Einrichtung nahe dem SchiederSee übernehmen. Die Betreibergesellschaft wird von der Erholungszentrum Schieder GmbH (EHZ) über einen Zeitraum von fünf Jahren mit 30.000 Euro jährlich unterstützt, darauf hatten sich die EHZ-Gesellschafter Ende Januar im Rahmen einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung geeinigt. Im Anschluss gab es vor allem seitens des Kreisverbandes der SPD Kritik an dieser finanziellen Unterstützung. „Es muss hier noch einmal deutlich herausgestellt werden, dass die Unterstützung der neuen Betreibergesellschaft des Freibades im Kontext der übrigen Maßnahmen am SchiederSee, vor allem der weit fortgeschrittenen Umflut, zu sehen ist“, betont Landrat Friedel Heuwinkel.
Die vom SPD-Kreisverband geäußerte Kritik, die finanzielle Förderung würden am Ende alle Städte und Gemeinden durch die Kreisumlage mitbezahlen, kann der Landrat nicht nachvollziehen. „Unser Ziel ist es doch ganz klar, bei allen Plänen rund um den See, die Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung durch eine Attraktivitätssteigerung des Gesamtpaketes so gering wie möglich zu halten. Und so ist auch die jetzt bewilligte und zeitlich ja ganz klar begrenzte `Anschubförderung´ in puncto Freibad zu verstehen. Ein gut laufendes Freibad macht einen Seebesuch für viele Menschen interessant und das generiert Einnahmen, eine stillgelegte Bauruine am Seeufer hingegen nicht“, so Heuwinkel. Somit sei das „Schiederaner Modell“ auch in Lippe einzigartig und nicht auf andere Freibadstandorte anwendbar. „Nur an diesem Standort sind wir als Kreis unmittelbar betroffen und handeln deshalb in erster Linie für den Erhalt des Sees mit seinem besonderen auch überregionalen Freizeitwert“, so der Landrat weiter.
„Die EHZ sieht sich als Eigentümerin der landschaftlich prägenden Grundstücke rund um den See mit den Wanderwegen und anderen Erholungsflächen in einer Gesamtverantwortung für diese Entwicklung und möchte durch die zeitlich befristete Unterstützung des Freibadvereines dazu beitragen, dass dieser wichtige Baustein der Gesamtanlage erhalten bleibt“, bekräftigt EHZ-Geschäftsführer August Tölle. Sollte es in den nächsten Jahren zu unerwartet größeren und damit kostenintensiven Maßnahmen für die Aufrechterhaltung des laufenden Betriebes kommen, so sind sich Heuwinkel und Tölle einig, sei zuerst der Betreiberverein in der Pflicht. „Auch hier gilt es aber auch klar zu erwähnen, dass die Stadt Schieder-Schwalenberg mit ebenfalls 30.000 Euro Zuschuss pro Jahr mit im Boot sitzt und über Einzelfälle gemeinsam entschieden werden muss. Wir werden aber ein engmaschiges Controlling des Freibadbetriebs im Vertragswerk verankern, um stets einen Überblick über die Gesamtlage zu haben. Sollte es sich abzeichnen, wovon ich nicht ausgehe, dass das Modell dort nicht funktioniert, kann das Engagement auch vor Ablauf der Förderzeit beendet werden. Von einem Fass ohne Boden kann hier also nicht die Rede sein“, betonen beide.
Generell verweist Heuwinkel auf die positive finanzielle Entwicklung beim Faktor SchiederSee. So konnte der Gesamtzuschußbedarf der EHZ durch die Privatisierung aller gastronomischer Einrichtungen und andere Maßnahmen von knapp 900.000 Euro jährlich im Jahre 2009 auf aktuell rund 340.000 Euro – inklusive des jährlichen Zuschusses des Freibades – für das Jahr 2015 reduziert worden. Ebenfalls aussagekräftig: Das Ausbaggern beziehungsweise die Sedimententnahme im See war bisher etwa alle sechs bis sieben Jahre erforderlich, die letzte Aktion 2010 hatte insgesamt 1,6 Millionen Euro gekostet. Diese Kosten entfallen künftig, da die Sedimente nach Fertigstellung der Umflut nicht mehr in den See gelangen.
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