Im Zuge der aufgetretenen Masernerkrankungen in Extertal sind die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes des Kreises Lippe aktuell intensiv mit der Auswertung der Impfstatus-Abfrage beschäftigt, mit der gestern am Gymnasium Barntrup, der Grundschule Silixen, der Sekundarschule Nordlippe, der Hauptschule Bösingfeld, der Realschule Bösingfeld sowie die Pestalozzischule Extertal begonnen wurde. Durch die Arbeit vor Ort hat sich erst im Laufe des gestrigen Tages herausgestellt, dass es sich insgesamt um sechs, statt der angenommenen drei, betroffene Bildungseinrichtungen handelt. „In Rücksprache mit dem Lehrpersonal stellte sich heraus, dass einer der Ansteckungsverdächtigen aufgrund verschiedener schulischer Aktivitäten, auch Kontakt zu Schülern der übrigen Schulen am Schulzentrum Extertal hatte und diese somit auch zur Risikogruppe gehören“, erläutert Dr. Helmut Günther vom Gesundheitsamt des Kreises. Insgesamt umfasst die Schutzmaßnahme des Gesundheitsamtes die Abfrage des Impfstatus von über 2.000 Schülern.
Eine erste verlässliche Übersicht über die Situation soll am morgigen Mittwoch vorliegen. „Wir können aber bereits mitteilen, dass von den direkten Klassenkameraden der Erkrankten bisher alle einen Impfschutz besitzen”, erklärt Gesundheitsaufseher Marco Schulze.
Nach dem Infektionsschutzgesetz dürfen nicht geimpfte Schüler bei einem Masernausbruch zehn bis 14 Tage die Schule nicht mehr besuchen, bis die Inkubationszeit abgelaufen ist. „Dies verhindert eine weitere Verbreitung der Masern und dient dem Schutz von nicht geimpften Personen“, erklärt Dr. Günther die weiteren Schutzmaßnahmen. Der entsprechende Paragraph des Infektionsschutzgesetzes kann im Internet auf der Internetseite des Kreises Lippe nachgelesen werden.
Im Zuge der Überprüfungen, hat das Gesundheitsamt in Kooperation mit der Gemeinde auch die vorsorgliche Impfung von 34 Asylbewerbern, soweit sie nicht schon geimpft sind, aus der Asylunterkunft in Extertal-Almena empfohlen, da dort auch Schüler der Grundschule Silixen untergebracht sind, die eventuell Kontakt zu einem der Masernerkrankten gehabt haben könnten. „Dabei handelt es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, da es sich um eine Gemeinschaftseinrichtung handelt. Erkrankt ist dort aktuell niemand”, so Marco Schulze. Ein ortsansässiger Hausarzt wird morgen vor Ort in der Gemeinschaftseinrichtung die Impfung anbieten.
Pressemeldung Kreis Lippe
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