presseabbildung_appetitlichEin Jahr Gastronomie-Kontrollbarometer für Duisburg und Bielefeld. Rund 25.000 App-Downloads und mehr als 280.000 Klicks auf Ergebnisse der Betriebskontrollen von Restaurants, Imbissstuben und Co. in Duisburg und Bielefeld sprechen für sich: Der neue Weg, den das nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium und die Verbraucherzentrale NRW mit dem Kontrollbarometer zur Offenlegung der Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelüberwachung in Gastronomiebetrieben eingeschlagen haben, befindet sich nach einem Jahr Erprobung auf Erfolgskurs.

Als App unter dem Namen „Appetitlich“ zunächst für die beiden Modellkommunen Bielefeld und Duisburg konzipiert, nutzen immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher Internet und Handy-App, um zu erfahren, wie es um das Verhalten des jeweiligen Gastronomen, die Verlässlichkeit der Eigenkontrollen sowie das Hygienemanagement in den beiden Städten bestellt ist. „Das ist ein Gewinn für alle: Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist endlich transparent, wie die Ergebnisse der amtlichen Kontrollen ausfallen. Für gute und sauber arbeitende Betriebe ist das ein Wettbewerbsvorteil, sie nutzen ihre gute Bewertung als Qualitätssiegel. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betriebe wird ein gutes Arbeitsumfeld erreicht“, sagt der nordrhein-westfälische Verbraucherschutzminister Johannes Remmel. „Diese Transparenzoffensive ist ein wichtiges Instrument für starke Verbraucherrechte und wird sich langfristig auch auf die Beanstandungsquoten der amtlichen Lebensmittelkontrolle auswirken.“

Um eine Brücke zu schlagen zwischen den Ergebnissen der amtlichen Kontrollen und verständlicher Verbraucherinformation, die auch Restaurants und Gaststätten positiv für sich nutzen können, wurde das seinerzeit von der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz erarbeitete Modell des Kontrollbarometers mit Unterstützung des Verbraucherschutzministeriums in Nordrhein-Westfalen von der Verbraucherzentrale NRW auf Grundlage des Verbraucherinformationsgesetzes umgesetzt. Anfang Dezember 2013 betraten die Initiatoren mit der Datenverarbeitung in einer App für Tablets und Smartphones noch Neuland: Die Veröffentlichung im Internet und auf Handys stützt sich auf die Ergebnisse der regelmäßigen amtlichen Kontrollen in Restaurants, Schnellimbissen, Cafés und Eisdielen der jeweiligen Kommune. „Ob Beanstandungen in den Arbeitsräumen, unsachgemäßer Umgang mit Lebensmitteln oder mangelhafte Informationen zu Zusatzstoffen auf der Speisekarte – unser Kontrollbarometer zeigt mit wenigen Klicks anhand der Farbskala grün, gelb und rot, ob sich ein Gastronomiebetrieb in puncto Sauberkeit und Kundeninformation korrekt verhält oder inwieweit die berechtigten Verbraucherinteressen an Zuverlässigkeit und Transparenz missachtet werden“, erläutert NRW-Verbraucherzentralenvorstand Wolfgang Schuldzinski das nun praxiserprobte Konzept des Kontrollbarometers: „Leicht nachvollziehbar sorgen wir mit App und Internet für Offenheit und bieten die Möglichkeit, die Betriebe zu vergleichen.“

Bei der Restaurantsuche in Bielefeld und Duisburg zahlt sich die Nutzung des Gastro-Kontrollbarometers für Nutzerinnen und Nutzer, Betriebe sowie für die Kommunen inzwischen gleichermaßen aus: Bis Ende des Jahres wurden in Duisburg 769 und in Bielefeld 497 Gastronomen erfasst. 96 Prozent (479) der Betriebe in Bielefeld und 92 Prozent (709) in Duisburg befinden sich laut amtlicher Prüfung im grünen Bereich. 16 Betriebe in Bielefeld und 59 in Duisburg können den Sprung von gelb auf grün mit wenigen Korrekturen schaffen. Nur zwei Betrieben in Bielefeld und einem in Duisburg zeigte die zuständige amtliche Lebensmittelüberwachung jeweils rote Karten.

Die amtlichen Bewertungen werden wöchentlich aktualisiert und von der Verbraucherzentrale NRW per App veröffentlicht. „Unser Service wird konstant aussagekräftiger“, betont Vorstand Schuldzinski. Seit Ende Juni hat sich auch die grüne Quote unter den Gastronomen in beiden Städten um jeweils zwei Prozent erhöht mit der Folge, dass immer mehr Gastwirte ihr individuell „grünes“ Ergebnis zur Eigenwerbung nutzen.

Die Nutzer können als weiteres Plus bis zu drei zurückliegende Bewertungen mit den aktuellen Daten vergleichen. „Mit der Gastro-Ampel ist es uns gelungen, die Qualität und Sicherheit im Lebensmittelbereich zu steigern. Wir geben grünes Licht für gute Gastronomie und erhöhen gleichzeitig den Druck auf die schwarzen Schafe in der Branche“, lobt Minister Remmel die positive Wirkung des Transparenzsystems. „Die Zahlen der amtlichen Lebensmittelkontrolle in Duisburg und Bielefeld sprechen für sich und bestätigen uns in unserem Vorgehen. Über 70 Prozent der Betriebe haben sich bei der zweiten Kontrolle verbessert. Das zeigt, die Gastro-Ampel wirkt!“

Da das Projekt von Bürgerinnen und Bürgern gut angenommen wird und nach anfänglicher Skepsis auch immer mehr Zustimmung von den Gastronomiebetrieben erfährt, wollen die Initiatoren das Angebot ausweiten.

Das Kontrollbarometer für Bielefeld und Duisburg ist kostenlos als „Appetitlich“-App für Smartphones und Tablets im App Store (für iPhones) oder bei Google Play (für Geräte mit Android-Betriebssystem) abrufbar.


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