Der TBV Lemgo büßte in der SCHWALBE Arena in den letzten Minuten einen Vier-Tore-Vorsprung ein und musste am Ende eine ebenso bittere wie knappe 29:28 (17:15)-Niederlage beim VfL Gummersbach hinnehmen. Die beiden TBV-Außen Tim Hornke und Patrick Zieker sowie Kapitän Rolf Hermann trafen jeweils 5 Mal. Raul Santos war mit 7 Toren erfolgreichster VfL-Schütze.
Mit Dresrüsse im Tor, Hornke, Hermann, Schneider, Niemeyer, Lemke und Zieker ging der TBV in die Partie gegen den Altmeister, dessen Kreisläufer Larsson bereits nach eineinhalb Minuten wegen seines harten Einschreitens mit einer Zeitstrafe wieder auf der Bank Platz nehmen durfte. Zuvor war Bult allerdings schon das 1:0 gelungen, so dass die Hausherren von Beginn an vorlegen konnten. Der TBV blieb in Lauerstellung und schob sich beim 4:5 durch Hornke in der 8. Minute erstmals in Führung.
Bauer kam für den Siebenmeter von Santos ins TBV-Gehäuse und hielt prompt gegen seinen Landsmann, den Nachwurf setzte der Gummersbacher Flügelflitzer über den Kasten. Doch keine 30 Sekunden später sprachen die beiden Unparteiischen Geipel/Helbig dem VfL bereits den nächsten Strafwurf zu, den Bult geradlinig zur 7:6-Führung (10.) für die Gastgeber verwandelte. Larsson legte mit dem 8:6 nach (12.). Schneider hielt den Anschluss für den TBV. Schröder und Santos erhöhten für Gummersbach auf 10:7. TBV-Trainer Niels Pfannenschmidt reagierte nach 14:38 Minuten mit einem Time-Out. Doch bevor Lemgo wieder traf, markierte von Gruchalla von außen das 11:7.
Zieker konnte schließlich für den TBV auf 11:8 verkürzen. Niemeyer kassierte eine Zeitstrafe, so dass der TBV zunächst nicht wieder aufholen konnte. In Unterzahl versuchten es die Lemgoer wieder mit einem zusätzlichen Feldspieler statt des Torhüters. Beim 13:8 durch Bult von der Marke nach gut 17 Minuten waren die Gastgeber auf fünf Tore weg. Hornke war beim 14:10 bereits zum vierten Mal erfolgreich. Bauer hielt gegen Schindler, so dass Lemke auf 14:11 (22.) verkürzen konnte. Nachdem der TBV erneut durch Hornke auf 14:12 aufschließen konnte, unterbrach VfL-Coach Emir Kurtagic das Spiel nach 22:24 Minuten mit einer Auszeit. Der TBV blieb dran, Suton traf zum 15:13 in den Winkel (26.). In Überzahl nach einer Zeitstrafe gegen Kühn hielten Haenen mit dem 16:14 (28.) und Hermann mit dem 17:15 (30.) den TBV in Reichweite.
Nach der Pause erzielte Zieker den 17:16-Anschlusstreffer. Gummersbach behauptete dank zweier Rückraumtreffer von Kühn weiterhin die Führung, aber der TBV war den Gastgebern dicht auf den Fersen. Erst Schneider, dann Lemke hielten den Anschluss für den TBV. Nach einem Stürmerfoul von Kühn, der erneut die TBV-Abwehr durchbrechen wollte, lag der Ausgleich in der Luft. Lichtlein konnte diesen zunächst verhindern, aber auch Bauer war zur Stelle, so dass Lemke in der 36. Minute dennoch der Ausgleich zum 19:19 gelang.
In den folgenden zwei Minuten musste der TBV auf Kapitän Hermann verzichten, der eine Zeitstrafe absitzen musste. Der VfL nutzte die Überzahl, Kühn warf die Hausherren erneut in Front, bevor er zurück in der Abwehr eine Zweiminutenstrafe kassierte. Auch TBV-Keeper Bauer musste 20 Sekunden später eine Zeitstrafe hinnehmen, nachdem er laut Kampfgericht im Austausch mit dem sechsten Feldspieler zu früh auf das Feld gelaufen war. Über außen spielten die Gummersbacher die Überzahl aus: Von Gruchalla erzielte das 21:19. Hermann hielt mit zwei schnörkellosen Treffern zum 21:20 (39.) und 22:21 (43.) den Anschluss.
Herth schaffte von Außen in der 44. Minute den nächsten Lemgoer Ausgleichstreffer zum 22:22 und schon hagelte es die nächste Zeitstrafe für den TBV. Erneut musste Hermann auf die Strafbank. Dresrüsse, nach der Zeitstrafe gegen Bauer weiterhin im Lemgoer Kasten, hielt den nächsten Versuch von Kühn. Nach 45:20 Minuten legte VfL-Trainer Kurtagic die grüne Karte auf den Tisch. Hermann, zurück auf der Platte, brachte Lemgo mit dem 22:23 in der 47. Minute in Front. Nach einer Parade von Dresrüsse gegen Schindler legte Herth im Tempogegenstoß zum 22:24 (48.) nach.
In die letzten zehn Minuten gingen die Lemgoer mit einer 26:24-Führung. Haenen blieb cool und erhöhte vom Punkt per Dreher auf 24:27 (52.). Kurtagic reagierte umgehend mit einer Auszeit und brachte Puhle für Lichtlein ins Tor. Eine halbe Minute später holte auch Pfannenschmidt sein Team zur Besprechung zu sich.
Die Partie war längst noch nicht gelaufen. Dem TBV wollte kein Treffer mehr gelingen, während der VfL Tor um Tor auf 27:28 herankam. Schneider bekam zudem eine Zeitstrafe. Als in der 59. Minute auch noch der Ausgleichstreffer zum 28:28 durch Becker fiel, unterbrach Pfannenschmidt das Spiel erneut mit einer Auszeit, um sein Team wachzurütteln und auf die Schlussphase einzustellen. Das junge TBV-Team wirkte nach dem eingebüßten Vorsprung verunsichert und so nutzte von Gruchalla die Chance zum 29:28-Führungstreffer für die Gastgeber. Niemeyer kam 20 Sekunden vor Ende noch einmal frei zum Wurf, hatte aber kein Glück und traf nur den Pfosten. Nach einem zwischenzeitlichen Vier-Tore-Vorsprung brachte sich der TBV in Gummersbach selbst um den verdienten Lohn und musste in eine mehr als bittere Ein-Tore-Niederlage einwilligen.
VfL Gummersbach: Schindler 1, Kühn 4, Persson 1, Larsson 1, Jonsson 1, von Gruchalla 5, Bult 5/3, Becker 1, Schröder 3, Santos 7
TBV Lemgo: Hornke 5, Suton 1, Schneider 3, Hermann 5, Lemke 4, Herth 2, Haenen 3/1, Zieker 5
Strafminuten: 8/10
Schiedsrichter: Geipel/Helbig
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