Logo-IHKViele Netzbetreiber in Lippe, aber auch im Umland, haben ihre Netznutzungsentgelte für Strom gegenüber 2013 stark erhöht. Insgesamt hat sich die Spreizung der durchschnittlichen Entgelte für die verschiedenen Beispielfälle bei den lippischen Netzbetreibern verringert. Das sind Ergebnisse eines Stromnetzentgeltvergleichs der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) für verschiedene Abnahmefälle von Sondervertragskunden auf Niederspannungs- bzw. Mittelspannungsebene.

Im Schnitt der drei betrachteten Abnahmefälle auf Niederspannungsebene liegen die Netznutzungsentgelte zwischen 4,34 Cent pro Kilowattstunde (kWh) im Netzgebiet Blomberg (+17 Prozent) und 5,96 Cent/kWh im Netzgebiet Lemgo (+30 Prozent). „Die Kunden in Lemgo zahlen für die Netznutzung etwa 1,4 Cent/kWh mehr als im Vorjahr“, bemerkt Matthias Carl, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Lippe. In Oerlinghausen hätten die Stadtwerke ihre Entgelte hingegen um 18 Prozent auf 5,75 Cent/kWh gesenkt. „Insgesamt gleichen sich die Netzentgelte in Lippe immer mehr an“, resümiert Carl. „Lagen zwischen dem günstigsten und dem teuersten Netzbetreiber in Lippe 2013 noch fast 3,3 Cent/kWh, sind es in diesem Jahr ’nur‘ noch 1,6 Cent/kWh.“ Mit 5,23 Cent/kWh liegen die Netzentgelte aller sechs lippischen Stadtwerke auf dem gleichen Niveau wie der NRW-Schnitt und immerhin gut 0,6 Cent/kWh unter dem Bundesschnitt.

„Einen besonders deutlichen Preisanstieg müssen Kunden auf der Mittelspannungsebene in vier der sechs lippischen Netzgebiete verkraften“, berichtet Carl. Die Netzentgelte seien im Schnitt der 15 betrachteten Abnahmefälle um 20 Prozent, in der Spitze sogar um 45 Prozent erhöht worden. Lippische Unternehmen zahlen demnach zwischen 3,11 Cent/kWh und 3,64 Cent/kWh für den Stromtransport, deutlich mehr als beispielsweise in Gütersloh (2,35 Cent/kWh ) oder Rinteln (2,10 Cent/kWh). Lippische Unternehmen müssen auf der Mittelspannungsebene 20 Prozent mehr für die Netzentgelte ausgeben als der NRW-Schnitt (2,84 Cent/kWh) und 4 Prozent mehr als der Bundesschnitt (3,25 Cent/kWh).

Die Netznutzungsentgelte machen etwa 20 Prozent der Stromkosten aus. Sie beinhalten i.d.R. neben dem Arbeits- und Leistungspreis für die Netznutzung auch Kosten für Messstellenbetrieb, Messung und Abrechnung. Netznutzungsentgelte können von den Netzbetreibern nicht frei festgelegt werden. Sie werden in einem komplexen Verfahren durch die Bundesnetzagentur genehmigt. Die Höhe der Netzentgelte ist ortsgebunden und hängt von vielen Faktoren wie Anschlussdichte, Erneuerungsbedarf des Stromnetzes, Versorgungsqualität und Effizienz des Netzbetreibers ab.

Dem Vergleich der IHK Lippe liegen die Durchschnittswerte für 15 Verbrauchsfälle auf Mittelspannungsebene und drei auf Niederspannungsebene zugrunde, die der Verband der Energieabnehmer (VEA) in einer aktuellen Erhebung ermittelt hat. Die einzelnen Verbrauchsfälle unterscheiden sich in der Leistung, Strommenge und Benutzungsstunden. Mittelspannungsnetze werden üblicherweise mit elektrischen Spannungen von 10 bis 30 Kilovolt und Niederspannungsnetze bei 250 bis 1000 Volt betrieben.

Tabellen und Grafiken unter www.detmold.ihk.de (Menü: Innovation und Umwelt / Energie und Rohstoffe / Aktuelles)

Pressemeldung IHK Lippe


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