Lemgo TBVDer TBV Lemgo sichert sich am Ostersamstag nach einem 34:26 (13:16)-Heimsieg gegen den Bergischen HC vor heimischen Publikum wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Dabei konnten die Lemgoer auf zwei starke Torhüterleistungen von Nils Dresrüsse und Dan Beutler bauen. Tim Hornke mit 12/6 Toren und Finn Lemke mit 9 Treffern waren die herausragenden Feldspieler auf Gastgeber-Seite. Für den BHC traf Kristian Nippes mit 6 Toren am besten.

Beutler im TBV-Tor war von Beginn an zur Stelle und vereitelte die erste Möglichkeit der Gäste, so warf Herth Lemgo mit 1:0 in Front. Bis zum 3:2 durch Lemke (8.) legten die Hausherren vor. In Unterzahl ohne Pekeler, der ab der 9. Minute die erste Zeitstrafe der Partie absitzen musste, agierte der TBV mit einem zusätzlich Feldspieler statt des Torhüters, so nutzte BHC-Keeper Gustavsson die Chance und zielte auf das verwaiste Lemgoer Tor zum 3:4 (10.). Lemgo hielt Schritt und konnte nach Hornkes Siebenmetertreffer zum 5:5 (12.) dank einer Parade von Beutler beim 6:5 (14.) zwischenzeitlich wieder in Führung gehen.

Oelze sorgte umgehend für den Ausgleich. Beim 6:7 durch Gutbrod (17.) waren die Gäste wieder vorne. Nippes warf die Gäste mit dem 6:8 (19.) erstmals mit zwei Toren in Front. Gunnarsson traf von Außen glücklicherweise nur die Latte. Auf der Gegenseite brach Hermann durch die Mitte zum 7:8-Anschlusstreffer (21.) durch. Auf dem Feld ging es hitzig zu, Kehrmann holte sich bereits nach 20 Minuten eine Verwarnung ab, die Bedeutung der Partie war deutlich zu spüren.

Preuss musste nach einem Foul an Schneider mit einer Zeitstrafe vom Feld, in Überzahl räumte Hornke nach einem schönen Pass von der Mitte nach außen zum 8:9-Anschluss ab und setzte mit dem 9:9 zum Ausgleich (23.) nach. Zuvor hatte Nippes den Lemgoer Kasten verfehlt. Sebastian Hinze reagierte mit der Auszeit und holte sein Team nach 23:24 Minuten zu sich.

Zwei Minuten später unterbrach Kehrmann das Spiel ebenfalls mit einem Time-Out, nachdem seine Mannschaft den mühsam erkämpften Gleichstand nach zwei schnellen Toren der Gäste zum 9:11 (26.) wieder aus der Hand gegeben hatten. Höning wechselte in den rechten Rückraum. Hornke brachte den TBV mit dem 10:11 heran, die Hausherren lagen aber weiterhin zurück. Lemke tankte sich zum 12:13 durch die BHC-Abwehr. Nippes erhöhte auf 12:14. Den nächsten Lemgoer Angriff parierte Gustavsson, so konnte Szilagyi den BHC mit 12:15 (29.) in Front werfen. Gustavsson war heiß gelaufen, so dass Hoße mit dem 12:16 noch einmal nachlegen konnte. Bechtloff hielt den TBV 14 Sekunden vor der Pause mit einem Treffer aus dem Rückraum zum 13:16 im Spiel. Mit der Schlusssirene lenkte Gustavsson erneut einen Lemgoer Wurf ins Toraus, es blieb beim Drei-Tore-Rückstand zur Halbzeit.

Zur zweiten Hälfte wechselte Dresrüsse zwischen die Pfosten und Zieker auf Linksaußen ins Spiel. Lemke verkürzte für den TBV auf 14:16 (31.). Dresrüsse steuerte in der 36. Minute eine ganz wichtige Parade bei. Der BHC war im Begriff erneut auf drei Tore davon zu ziehen. Gutbrod holte sich eine Zeitstrafe ab, Hornke behielt vom Punkt gegen Huhnstock die Nerven und schaffte stattdessen für den TBV den 16:17-Anschluss (37.). Pekeler war in der 38. Minute der 17:17-Ausgleich vorbehalten.

Hornke musste mit einer Zweiminutenstrafe vom Feld. Nippes warf die Gäste erneut in Front, Lemke hielt mit dem 18:18 (40.) dagegen. Das Spiel stand auf Messers Schneide. In der 41. Minute musste Schneider humpelnd vom Feld geführt werden, der TBV-Spielmacher hatte sich an der linken Wade verletzt. Weiß brachte Lemke zu Fall und kassierte dafür eine Zeitstrafe. Den anschließenden Siebenmeter brachte Hornke erneut gegen Gustavsson im Tor zur 19:18-Führung für Lemgo unter.

Den Treffer von Nippes zum erneuten Gleichstand beantwortete Lemke umgehend mit der nächsten Führung zum 20:19 (44.). Gustavsson war gegen Zieker zur Stelle, aber Pekeler schnappte sich den Abpraller und netzte dennoch für den TBV zum 21:20 ein. Die 4.787 Zuschuaer in der Lipperlandhalle gaben alles, um den TBV nach vorne zu peitschen. Kehrmann holte sein Team nach 45:31 Minuten zur Besprechung zu sich.

Im Anschluss wuchtete Hermann den Ball per Schlagwurf zum 22:20 ins Netz (46.). Dresrüsse knüpfte nahtlos an die gute Leistung von Beutler aus der ersten Halbzeit an und hielt seinen Kasten sauber. Pekeler setzte mit dem 23:20 nach. Das Spiel schien zu Gunsten der Hausherren zu kippen. Lemke fing den Ball ab und startete selbst zum Tempogegenstoß durch. Dresrüsse war weiterhin nicht zu überwinden, auch Szilagyis Heber fischte er herunter. Der BHC nahm nach 47:15 Minuten beim Stand von 24:20 die Auszeit und versuchte es im Anschluss mit einer offensiveren Deckung. Hermann ließ sich davon nicht beirren und setzte das 25:20 oben drauf (49.). Erst dann trafen die Gäste wieder, Szilagyi beendete die rund sechsminütige Torflaute der Gäste mit dem 25:21 in der 50. Minute.

Für den folgenden Siebenmeter von Gunnarsson wechselte Beutler noch einmal zurück in den Kasten und parierte. Weiter als auf drei Tore kam der BHC nicht wieder heran, stattdessen konnte sich der TBV noch weiter absetzen. Lemke baute den Vorsprung mit dem 28:23 (54.) auf fünf Tore aus. Hornke setzte per Gegenstoß nach Pekelers Pass mit dem 30:24 noch einmal nach. Die Bergischen Löwen waren geschlagen. Der TBV hatte das Spiel im Griff und ließ nicht nach, während den Gästen die Kraft ausging. Am Ende fuhren die Lemgoer einen deutlichen 34:26-Heimsieg gegen den BHC ein und konnten sich über zwei dringend benötigte Punkte freuen.

Die Stimmen zum Spiel

Florian Kehrmann (Trainer TBV Lemgo): Das habe ich auch als Spieler nicht oft erlebt, dass man mit drei Toren zur Halbzeit zurückliegt und am Ende mit acht gewinnt. Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie nicht die Nerven verloren haben. Wir hatten einen sehr großen Druck vor diesem Spiel, wir waren zum Siegen verdammt. In der ersten Halbzeit haben wir nicht auf den Punkt gespielt, wir haben uns schwer im Angriff getan, auch wenn wir uns gut auf die Abwehr des BHC vorbereitet hatten. In den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit haben wir auch nicht mehr richtig in die Deckung gefunden, deshalb lagen wir auch zurecht mit drei Toren zurück. Mit Beginn der zweiten Halbzeit haben wir wieder unsere Abläufe auf den Punkt gespielt und mit viel mehr Überzeugung agiert. Der Torwartwechsel hat gefruchtet, auch wenn Dan nicht schlecht gehalten hat, Nils hat noch einen drauf gesetzt. Das war eine gute Leistung, die uns getragen hat. Wir haben es geschafft, das Feuer zu entfachen, da haben die Zuschauer uns geholfen. Wir haben das Spiel mit Euphorie drehen können. Jeder weiß, dass es auf jedes Tor und jeden Punkt ankommt. Nun werden wir uns eine Woche lang auf das Spiel gegen Minden vorbereiten. Ich freue mich riesig auf das Derby.

Sebastian Hinze (Trainer Bergischer HC): Glückwunsch nach Lemgo. Ich bin sehr enttäuscht. In der ersten Halbzeit haben wir das sehr gut gemacht, wir sind gut in die Zweikämpfe gekommen, jeder hat dem anderen geholfen, die Körpersprache war da. Wir sind dann in die zweite Halbzeit schwer reingekommen, aber das Spiel war immer noch offen. Wir haben uns durch diverse Dinge von unserer Linie abbringen lassen und dann funktioniert unser Spiel nicht. Wenn wir es nicht schaffen, die Absprachen in der Abwehr einzuhalten, dann wird es schwer, offensiv zu verteidigen, das ist uns heute vor Augen geführte worden. Wir haben zu viele freie Bälle verworfen, um nochmal zurück zu kommen. Das war ein sehr enttäuschender Tag, vor allem die zweite Halbzeit. Das war nach Mittwoch das zweite Mal in Folge. Wir werden das Spiel aufarbeiten. Wir müssen in der Woche konzentriert arbeiten und am Samstag gegen Wetzlar über sechzig Minuten das präsentieren, was wir in den letzten beiden Spielen über jeweils dreißig gezeigt haben.

TBV Lemgo: Bechtloff 1, Hornke 12/6, Hermann 6, Pekeler 4, Lemke 9, Herth 2

Bergischer HC: Gustavsson 1, Hoße 4, Gunnarsson 3/2, Nippes 6, Oelze 2/1, Weiß 1, Gutbrod 4, Szilagyi 5

Strafminuten: 10/14

Schiedsrichter: Pritschow, Pritschow


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