Bei der Online-Flugbuchung muss von Anfang an der Endpreis angezeigt werden, wie der Europäische Gerichtshof (EuGH) kürzlich entschied. Die Stiftung Warentest hat überprüft, ob sich Airlines und Reiseportale an die rechtlichen Vorgaben halten – und feststellen müssen, dass einige Anbieter diese einfach ignorieren.
Grundsatzurteil beendet jahrelangen Rechtsstreit
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat im Januar entschieden, dass „ein elektronisches Buchungssystem bei jedem Flug von Anfang an den zu zahlenden Endpreis ausweisen muss“. Damit endete ein langjähriger Rechtsstreit, den der Verbraucherzentrale Bundesverband gegen Air Berlin führte. Der EuGH bestätigte in seinem Grundsatzurteil, was laut EU-Verordnung seit 2008 gilt: Kunden sollen sofort Endpreise sehen, damit sie Angebote effektiv vergleichen können. Mehrere Portale halten sich noch immer nicht daran, wie eine aktuelle Stichprobe der Stiftung Warentest zeigt.
Nur eine von fünf Flugbörsen hält sich an die Vorschrift
Wir haben bei je fünf Fluggesellschaften und Reiseportalen überprüft, ob sie die Vorgaben halten. Von den Internet-Flugbörsen hält sich nur lastminute.de an die gesetzlichen Vorschriften. Expedia schlägt im Laufe der Buchung je nach Airline unterschiedliche Zahlungsgebühren auf. Kostenlos ist es nur mit Visa Credit. Fluege.de, flug.de und opodo.de schlagen während der Buchung üppige Gebühren auf. So wurden aus rund 23 Euro für einen Ryanair-Flug von Berlin nach London bei fluege.de und bei opodo.de fast 54 Euro, bei flug.de stieg der Preis von rund 33 auf fast 50 Euro. Endpreise gibt es mintunter erst nach Eingabe der persönlichen Daten.
Airlines zeigen sich etwas transparenter
Erfreulich ist das Ergebnis auf den Internetseiten der Fluglinien: Air Berlin und Lufthansa nennen sofort den Endpreis. Ein aufzugebendes Gepäckstück ist in allen Tarifen enthalten. Easyjet, Germanwings und Ryanair haben Tarife, bei denen das Gepäck extra berechnet wird. Die Kosten dafür werden im zweiten Buchungsschritt addiert. Easyjet und Germanwings weisen auf die Zusatzkosten hin. Ryanair akzeptiert als einzige der geprüften Fluglinien kein gängiges Zahlungssystem ohne Aufpreis. Der erstgenannte Preis gilt für die Bezahlung mit Debitkarte.
Pressemeldung Stiftung Warentest
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