Logo-VerbraucherzentraleWer den Kauf von Schrank oder Bett plant, sollte bei der Kalkulation den Transport nach Hause nicht vergessen. Denn viele Möbelhäuser- oder ketten kassieren für den Service kräftig ab. Das zeigt eine Stichprobe, bei der wir die Lieferkosten von 15 Möbelhäusern und -ketten in NRW verglichen haben.

Das Objekt der Begierde war stets gleich: eine rund drei Meter lange und 600 Euro teure Schrankwand, die in 30 Kilometern Entfernung vom Möbelhaus ihr Zuhause finden sollte. Die Preise für die Lieferung fielen jedoch recht unterschiedlich aus. In der Spitze kostete der Service bis fast 110 Euro – ohne Montage. Das Gros der Händler kalkulierte zwischen 70 und 80 Euro ein. Mit 50 Euro lagen einige Häuser deutlich unter den Preisen des Spitzenreiters.

Kuriose Preisdifferenzen
Kurios erscheint teilweise der Preiswirrwarr: Denn nicht immer liefern alle Filialen einer Möbelkette zum identischen Preis. So ein Fall war beispielsweise SB-Möbel Boss. Das Unternehmen hatte dafür eine Erklärung parat: die Filialen würden vor Ort mit unterschiedlichen Spediteuren zusammenarbeiten. Bisweilen gab’s sogar Preis-Differenzen innerhalb einer Filiale. Zum Beispiel bei Möbel Porta. Dort wurde Kunden aus dem Bereich „Junges Wohnen“ durchaus mal bis zu 75 Euro für den Transport in Rechnung gestellt. Für Schrankwände aus anderen Abteilungen dagegen rückten die Möbelpacker gratis aus. Obendrein verlangte SB-Möbel Boss einen Aufpreis von bis zu zehn Euro je zu erklimmender Etage. Bei den anderen Anbietern in der Stichprobe wurde die Ware in der Regel ohne Aufpreis in die Wohnung geschleppt.

Auch bei Inbus-Schlüssel-Verteiler Ikea variierten die Lieferpreise. Fast die Hälfte konnte sparen, wer per Internet bestellte. Bei Roller wurde es online billiger: und zwar rund zehn Euro gegenüber dem stationären Kauf.
Besonders eigenwillig: Manche Möbelhäuser machten die Lieferkosten nicht an der Größe des Möbelstücks fest oder an der Entfernung zur Lieferadresse, sondern am Preis. Bis 150 Euro Warenwert zahlten Kunden so bei Ikea oft 39 Euro, über 1500 Euro waren 139 Euro fällig. Das war ärgerlich für Schnäppchenjäger, die Reduziertes oder Teile aus der „Fundgrube“ ergattert hatten. Die Lieferkosten richteten sich hier nämlich nach dem Originalpreis. Ganz anders sahen das Konkurrenten. Dort entfiel sogar der Transport-Obolus bei einem Einkaufspreis von über 750 Euro.

Größere Häuser wie Roller und IKEA bieten eine weitere Alternative zum Lieferdienst: Die Kunden können sich nach ihrem Einkauf in den Filialen einen Transporter mieten und die Ware selbst nach Hause bringen. Das kostete zum Beispiel an Wochentagen für zwei Stunden 30 Euro, zusätzlich 20 Cent pro gefahrenen Kilometer. Wer den Transporter bucht, muss allerdings nicht nur die Möbel selbst tragen, sondern auch das Schaden-Risiko.

Pressemeldung Verbraucherzentrale NRW


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