Wasserversorgung und Brunnenbau in der Jungsteinzeit. Vortrag des Archäologen Jürgen Weiner im Lippischen Landesmuseum Detmold, am Donnerstag, dem 23. Februar 2017, um 19.30 Uhr
Lange waren die Archäologen sich einig: der Bedarf an Wasser wurde aus Flüssen, Bächen und Seen gedeckt. Sicher, die Einzelhöfe der ersten Bauern lagen meist in der Nähe von Oberflächengewässern. Aus diesem Grund hat kein Ausgräber jungsteinzeitlicher Siedlungen bis zur Jahrtausendwende mit Brunnen gerechnet. Zieht man aber derartige Funde nicht ins Kalkül, dann sucht man sie auch nicht. Und was man nicht sucht, kann man auch nicht finden. Die Entdeckung und Ausgrabung eines Holzbrunnens in einer Kiesgrube bei Erkelenz-Kückhoven sorgte 1991 für große Aufregung und ein Umdenken. Der von Jürgen Weiner ausgegrabene Brunnen zeugt von der hohen Zimmermannskunst der Menschen in der Jungsteinzeit. Gut 13 m tief und vollständig in Eichenholz gefasst, war er in aufwendiger Blockbauweise ausgeführt.
„Die steigende Zahl an Brunnen-Funden aus der Jungsteinzeit beweist, dass die Menschen vor 7000 Jahren bereits ein bestens organisiertes „water management“ hatten“, erklärt Weiner. „Die Zunahme der Entdeckungen ist atemberaubend. Mittlerweile kennen wir rund 50 Brunnen aus dieser Zeit…und es sind noch mehr, die wir finden werden“, ist der Archäologe überzeugt.
Der Grabungsleiter Jürgen Weiner schildert die Entdeckung und Ausgrabung des in Blockbauweise errichteten, exzellent erhaltenen Holzbrunnens der ersten Bauern Mitteleuropas. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr und kostet drei Euro Eintritt. Karten gibt es im Lippischen Landesmuseum an der Ameide.
Kühl, klar und köstlich – Brunnenbau und Wasserversorgung in der Jungsteinzeit
Donnerstag, 23. Februar 2017, 19.30 Uhr
Vortrag von Jürgen Weiner M.A.
Eintritt: 3 Euro
Karten sind im Museum erhältlich. Voranmeldungen unter:
05231/99250 oder shop@lippisches-landesmuseum.de
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