Die Situation ist für das Team der HSG Blomberg Lippe mit Blick auf die Tabelle, gerade zwei Punkte aus acht Spielen und somit dem vorletzten Tabellenplatz, nicht gerade einfach – einen Grund zur Besorgnis gibt es jedoch noch nicht. Geschäftsführer Torsten Pfennig und Coach André Fuhr hatten im Rahmen der heutigen Pressekonferenz im Burghotel klar unterstrichen, dass auch in der kommenden Saison erstklassig gespielt werde. Dass dies auch die Spielerinnen so sehen unterstrichen auch jüngst Gisa Klaunig, Laura Rüffieux, Kathrin Pichlmeier und Melanie Veith, die ihre Verträge beim Bundesligisten um zwei weitere Jahre verlängert haben. Eine Ausnahme bildet hier Laura Rüffieux, die aufgrund ihres fortgeschrittenen Studiums kurz vor dem Abschluss steht und sich daher zunächst „nur“ auf ein weiteres Jahr festgelegt hat.
„Wir haben damit einen ersten Grundstock, es wurden jedoch auch schon mit weiteren Spielerinnen Gespräche aufgenommen. Nun gilt es Rahmenbedingungen abzuklopfen, es sind nicht immer nur die sportlichen Aspekte, die über den Verbleib von Spielerinnen bei einer Mannschaft entscheiden“, erklärte Trainer und Sportdirektor André Fuhr. Recht gaben ihm hier die Spielerinnen die ihren Verbleib bei der HSG mit Gründen wie „familiärer Verein“, „große Familie“, „aufgebauter Freundeskreis in Blomberg“ oder „Fortführung meiner Entwicklung im richtigen Verein“ untermauerten.
Einen ebenfalls wichtigen Grund stellt für die jungen Spielerinnen offenbar auch „das Team um das Team herum“ dar, das Vertrauen in Vereinsführung und Trainerstab war deutlich zu vernehmen.
Nicht mehr zum Kader gehört Katarina Pavlovic, ihr Vertrag wurde aufgelöst. „Katarina ist zunächst zurück nach Kroatien geflogen. Sie hatte uns schon früh Signale für eine Vertragsauflösung gesendet. Leider hat sie es nicht wirklich geschafft in Blomberg richtig Fuß zu fassen, das war auch ihrem Spiel, welches mit großen Leistungsschwankungen behaftet war, angemerkt. Es hat letztlich wenig Sinn für beide Seiten gemacht und daher haben wir uns im Guten voneinander getrennt – ob sie noch mal nach Deutschland zurückkommt kann aktuell nicht ausgeschlossen werden“, äußerten Geschäftsführer Torsten Pfennig und André Fuhr sinngemäß.
Trainer André Fuhr ergänzte: „Bei den Kandidaten wo wir uns sicher waren, haben wir die Verträge schon jetzt verlängert, Gespräche mit u. a. Denise Großheim, Larissa Petersen, Samara da Silva Vieira, Adriana Cardoso de Castro, Josefine Huber und der aktuell verletzten Kaja Ziegenbein stehen noch aus. Es wird aber auch Spielerinnen geben, die uns verlassen werden. Wir wollen unsere Qualität steigern und dazu an gewissen Stellschrauben drehen. Dazu werden wir eben auch am Kader etwas ändern und nicht mit der gleichen Mannschaft auflaufen wie bislang. Wir haben trotz auch guter Spiele aktuell kein beständiges Niveau und steigen daher auch schon am 2. Weihnachtstag wieder ins Training ein. Am 28.12. treffen wir mit Dortmund auf einen Gegner in Schlagdistanz. Auch wenn wir in der Vergangenheit auch die engen Spiele meist verloren haben, so setzen wir viel Hoffnung in einen Sieg.“
Aktuell hält die HSG verstärkt nach einer neuen Führungsspielerin für die Mittelposition Ausschau auf dem Markt. Einige Kandidatinen wurden innerhalb der letzten vier bis fünf Wochen bereits zu Probetrainings eingeladen. „Wir haben hier das Problem erkannt, ebenso der Beirat des Vereins. Unser Budget ist natürlich begrenzt und auch weitere Faktoren können ein K.O.-Kriterium darstellen, daher ist das Potenzial der zur Verfügung stehenden Spielmacherinnen sehr begrenzt. Wir brauchen zudem jemanden, der die Qualität mitbringt, uns unmittelbar weiterhelfen zu können“, erklärte Fuhr und auch Jens Genge vom Beirat des Vereins unterstrich: „Der Sportdirektor hat den Wunsch nach einer Verstärkung auf dieser zentralen Position geäußert. Leider verfügen wir nicht über die Rücklagen eines TBV und haben daher hin und her gerechnet. Auch die Möglichkeit jemanden abzugeben muss dann natürlich in Betracht gezogen werden. Wie André bereits gesagt hat – wir brauchen jemanden, der uns sofort weiterhelfen kann.“
Eine schwierige Aufgabe jemanden zu finden, der ablösefrei ins Mannschaftskonzept passt. „Es geht um Teamsport, eine One-Man-Show wollen wir nicht, daher schauen wir uns auch in einem lippisch bodenständigen Budget-Bereich nach jemandem um, der ins finanzielle Mannschaftsgefüge passt. Die Hinzunahme eines Sponsors zur Deckung von Fehlbeträgen ergibt da keinen Sinn“, kommentierte Geschäftsführer Torsten Pfennig.
Da Gordana Mitrovic weiterhin ausfällt, ist die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Einsatz von Nele Franz, die sich im Spiel gegen Celle empfohlen hatte, gegen Dortmund sehr wahrscheinlich. Und bei allem Suchen nach einer neuen Spielerin in zentraler Funktion: „Wir haben gegen Celle gepunktet und gehen davon aus, dass wir auch weiterhin mit dem jetzigen Team punkten können“, so Fuhr abschließend. Die HSG-Fanbase, die sich in letzter Zeit immer aktiver präsentiert, wird das Team aus der Nelkenstadt mit Sicherheit wieder tatkräftig unterstützen.
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