Um die eigenen vier Wände in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, wird vielfach gescheuert und gewienert, was der Putzlappen aushält. Doch wer einen gesunden und sauberen Haushalt vorweisen will, kann für die hauseigene Anti-Schmutz-Kampagne chemische Keulen und Keimkiller getrost im Regal stehen lassen. „Der Einsatz von antibakteriellen Reinigungsprodukten ist unnötig und meist auch teuer, außerdem schädlich für die eigene Gesundheit sowie die Umwelt“, erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Sie weiß, wie Putzteufeln die häusliche Putzaktion auch ohne Griff zu kostspieligen Spezialreinigern gelingt:
• Problematisches Sauberkeits-Image: Inhaltsstoffe von vielen Saubermachern mit einem vermeintlichen Keimfrei-Faktor sind problematisch für die Haut und fördern die Ausbildung von Allergien. Zudem werden beim Putzen nicht nur krankmachende, sondern auch gesundheitlich unbedenkliche Keime bekämpft. Letztere brauchen wir jedoch, um unsere Abwehrkräfte zu stärken. Stark desinfizierende Mittel gehören deshalb in Krankenhäuser und nur in Ausnahmefällen in private Haushalte – etwa wenn ein Familienmitglied ansteckend erkrankt ist. Die meisten Desinfektionsmittel sind zudem nur schwer biologisch abbaubar, da sie auch vor Bakterien in den Kläranlagen nicht Halt machen. Die Konzentration in Haushaltsreinigern ist oft auch zu niedrig, um desinfizierend zu wirken. Folge: Bakterien wehren sich mit vermehrter Resistenz.
• Ein Trio reicht: Für einen hygienischen und sauberen Haushaltsputz sind keine Spezialmittel nötig. Ein simples Reinigungsmittel sorgt schon über die enthaltenden Tenside für ausreichende Hygiene. Drei Standardmittel reichen als Reinigungs-Combo völlig aus: Allzweck- oder Neutralreiniger vertreiben den Schmutz von Fußböden sowie den meisten Oberflächen. Zitronensäure und Essig beseitigen Kalkablagerungen und Harnstein. Scheuerpulver oder Scheuermilch entfernen hartnäckige oder verkrustete Verschmutzungen. Fenster werden mit einem Neutralreiniger und dem Fensterleder wieder streifenfrei sauber.
• Simple, aber effektive Keimkiller: Wöchentliches Waschen bei 60 Grad und regelmäßiges Erneuern von Spüllappen, Schwämmen und Handtüchern helfen ebenfalls, die Ausbreitung von Bakterien erfolgreich zu verhindern. Der gleiche Effekt wird erzielt, wenn Hände nach jedem Besuch der Toilette und nach dem Kontakt mit Tieren oder erkrankten Menschen gründlich gewaschen sowie Türen und Türklinken regelmäßig gesäubert werden. • Schonendes Putzwerkzeug: Mikrofasertücher sind eine prima Alternative zu herkömmlichen Staub-, Spül- und Reinigungstüchern. Durch ihre Beschaffenheit nehmen sie viel Schmutz auf und kommen beim Wischen und Wienern mit wenig Wasser und Reinigungsmitteln aus. Einige Mikrofasertücher rauen durch den Gebrauch sehr rau. Deshalb sollten für kratzempfindliche Oberflächen – etwa aus Plexiglas und Glanzlack – nur speziell geeignete Mikrofasertücher genutzt werden. Hartnäckigen Flecken kann mit einem Topfschwamm zu Leibe gerückt werden – allerdings nur, wenn die zu reinigende Oberfläche kratzunempfindlich ist.
• Geheime Bakterien-Treffpunkte bekämpfen: In Lagerorten wie Kühlschrank oder Abfalleimer, wo sich viele Bakterien sammeln, wird die Hygiene mitunter etwas außer Acht gelassen. Nicht nur beim alljährlichen Frühjahrsputz, sondern in regelmäßigen Abständen sollte der Kühlschrank mit Allzweckreiniger gereinigt werden. Alte Speisereste wandern am besten in die Mülltonne, bevor sie zu schimmeln beginnen. Apropos Abfall: Auch häufiges Entleeren und Reinigen von Abfallbehältern lässt ein Keim-Biotop in diesen anfälligen Zonen gar nicht erst entstehen. Eine geringe Luftfeuchtigkeit in Küche, Bad und WC hemmt ebenfalls das Wachstum von Bakterien und Pilzen. Mindestens zweimaliges Lüften täglich sorgt für eine ideale Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent.
Wer den Hausputz dazu nutzen möchte, nicht nur Ecken, Keller und Dachböden, sondern auch den Putzschrank mal so richtig auszumisten, erhält Tipps zum Umgang mit Schadstoffen im Haushalt kostenlos bei den Umweltberatern in den örtlichen Beratungsstellen der Verbraucher-zentrale NRW. Adressen und Sprechzeiten im Internet unter www.verbraucherzentrale.nrw/umweltberatung.
Pressemeldung Verbraucherzentrale NRW
«« vorheriger Beitrag: Schwerer Verkehrsunfall – Blombergerin ins Klinikum verbracht.
nächster Beitrag: Thomas Bertels und Christian Bickel bleiben in Paderborn »»