Manchmal kommt es anders als man denkt … und auch als alle Vorüberlegungen und Planungen es nahelegen. Nachdem schon vor einiger Zeit ein Schimmelbefund in der Orgel zu beobachten war und zugleich gründliche Überlegungen angestellt worden waren, vor der Orgelsanierung den Bereich ober der Orgel und über der Seitenempore neu zu streichen, wurden wir durch den den Bundestagsabegeordneten Cajus Caesar auf ein Förderprogramm des Bundes aufmerksam gemacht, mit dessen Hilfe die Kosten der Orgelsanierung weit leichter zu schultern sein werden. Herr Caesar hat sich dann auch im Februar über die Orgelsituation und über die Planung der Sanierung der Orgel informiert und uns signalisiert, dass wir sehr gute Chancen haben bei dieser Maßnahme gefördert zu werden. Dies wird allerdings noch ein wenig warten müssen.
Denn zeitgleich musste ein Gerüst über den Emporen errichtet werden, um die Malerarbeiten zu ermöglichen und zuvor auch die bisherigen Anstriche zu überprüfen. Dabei wurden allerdings schnell durch die Restauratorin Antje Döring ältere Bemalungen gefunden, die zum einen ca. 130 Jahre alt sein könnten, zum anderen aber auch aus der Zeit der Errichtung der Klosterkirche stammen. Insgesamt konnte Frau Döring acht übereinander liegende Schichten der Malerei oder des Anstrichs feststellen.
Einige der freigelegte Stellen und der beeindruckenden ornamentalen Bemalung können Sie auf den Bildern sehen.
Leider waren bei den Untersuchungen auch deutliche Feuchtigkeitschäden sowohl durch von außen eindringende Feuchtigkeit als auch durch Kondenswasser erkennbar, die auch schon zu einer Salzbildung im Putz geführt haben. Daneben fielen an zahlreichen Stellen in den Gewölben auch Hohlräume im Putz auf, die zusammen mit den mehrlagigen Anstrichen die Gefahr bergen, dass sich ohne entsprechende Vorbeugung Teile des Putzes oder des Anstriches „von selbst“ ablösen könnten.
Aus diesen schönen und weniger schönen Befunden hat sich nun ergeben, dass vor einer Renovierung der Wandflächen und Gewölbe oberhalb der Emporen nach einer gründliche Voruntersuchung eine genau Maßnahmenplanung zum Schutz der Bemalung und zu ihrer teilweisen Freilegung erfolgen muss. Dies hat in enger Abstimmung mit dem Denkmalspflegeamt in Münster zu geschehen und wird einiges an Zeit brauchen.
Zugleich können dann aufgrund des Konzeptes auch Fördermittel beantragt werden oder Stiftungen um ihre Unterstützung für diese große Maßnahme gebeten werden. Aber auch in Blomberg werden wir Spender und Stifter brauchen, um die alten Kostbarkeiten der Wandbemalung zu schützen oder um sie zum Teil sichtbar für alle freizulegen.
Damit man auch ohne auf dem Gerüst zu stehen sehen kann, wie die ursprüngliche Wandbemalung aussah, wird vor dem Abbau des Gerüstes ein etwas größeres Teilstück des nordwestlichen Gewölbes sorgsam freigelegt werden. Wir können jetzt schon dazu einladen, sich nach dem Abbau des Gerüstes – vermutlich Anfang bis Mitte April – sich in der Kirche die freigelegte alte Bemalung anzuschauen.
Sobald die Gefährdung durch eindringende Feuchtigkeit behoben ist und ein klares Konzept zur Renovierung und zum Schutz der Bemalung vorliegt, werden wir Sie darüber informieren.
Und die Orgelsanierung wird dann auch noch erfolgen müssen.