Nach unserem Bericht über die vorsorgliche Kündigung des Pachtvertrages der Spätschicht durch Betreiberin Katja Wiegräbe wurde deutlich, dass zahlreiche Blomberger eine mögliche Schließung sehr bedauerlich finden würden. Es gab ein paar Rückmeldungen über facebook und auch zahlreiche E-Mails zu diesem Thema.
Heute können wir zumindest eine kleine positive Meldung verkünden. Angesprochen durch Blomberg Medien, haben sich ein paar Menschen bereit erklärt, die Spätschicht zu unterstützen. Die Radio Blomberg Moderatoren Martin Kesting und Torsten Emmerich haben sich bereit erklärt kostenlos in der Spätschicht aufzulegen und zudem gleich noch ihre we-are-music Kollegen Philipp Akrap und Timur Uzunlar verpflichten können – ebenfalls ehrenamtlich. Auch das Blomberger DJ-Team um Marco Schröder und Holger Lubbers haben sich bereit erklärt Katja zu unterstützen. Schröder informierte auch die Band High Five, die Anfang Dezember gerockt hatten – auch hier eine weitere Zusage.
Auch unsere Anfrage an Björn Mennecke, der die Blomberger Kneipe in der Vergangenheit durch einen Cocktail-Abend gefüllt hatte, sagte sofort seine Unterstützung zu. Radio Koch Dennis Gatzke musste gar nicht gefragt werden, als er die Nachricht von einer möglichen Schließung vernommen hatte, bot er spontan an sich nochmals für ein kulinarisches Event an. Auch die in Blomberg bestens bekannten Rocker von Condition Blue haben Kontakt mit Katja Wiegräbe aufgenommen und ihre Unterstützung angeboten. Eventuell finden sich weitere Personen, die einen Beitrag zur Abwendung leisten wollen?
Katja Wiegräbe ist in jedem Fall schon mal begeistert: „Ich freue mich sehr über das bisherige Feedback. Ob es letztlich ausreichen wird müssen wir natürlich noch abwarten, aber die zugesagte Unterstützung hat mich in jedem Fall sehr berührt. Wir dürfen jedoch nicht die Erwartung von täglichen Aktionen wecken. Das ist in Blomberg einfach nicht leistbar.“
Auch Kollege Volker Sölter (bei Heini) freut sich über den Support: „Wir haben ein sehr kollegiales und freundschaftliches Verhältnis, folglich habe ich die Nachricht natürlich nicht gerne vernommen. Für Blomberg wäre es viel besser, wenn es noch mehr Kneipen geben würde, dann kämen auch mehr Leute von Außerhalb in unsere Stadt. Ich wünsche Katja von Herzen alles Gute und hoffe, dass diese „Rettungsmaßnahmen“ Früchte tragen werden. Ein paar gut besuchte Abende reichen aber natürlich nicht aus.“
Mit seiner Einschätzung liegt der Traditionswirt richtig. Letztlich müssen die terminlich noch zu planenden Veranstaltungen auch gut besucht werden, hier sind nun die Blomberger gefordert. Warum die Blomberger Kneipen generell nicht mehr so voll sind, wie sie es vor rund fünf Jahren noch waren, erschließt sich weder unserer Redaktion, noch den Wirten selbst. Die Restaurants können sich vermutlich nicht beschweren, diese sind nach unseren Einschätzungen stark frequentiert. Bei den Blomberger Kneipen, in denen es übrigens weitestgehend auch Speisen gibt, sieht es leider noch ein wenig anders aus. Nur am „Nichtraucherschutzgesetzt“ kann es nicht liegen.
„Ich glaube das Wichtigste was klar werden muss ist, dass das Thema „Frequentierung“ nicht nur mich betrifft, sondern alle anderen genauso! Es geht jetzt nicht darum ein vollständig neues Konzept für die Blomberger Gastroszene aufzusetzen, sondern das bestehende zu stärken. Meine Gespräche liefen ganz klar in die Richtung: Die Spätschicht ist ein Ort der Kommunikation! Das ist etwas, was ich aus jeder Altersklasse höre…, die Gäste kommen zu mir, weil sie sich hier herzlich willkommen fühlen, weil es nette Gespräche gibt, weil sie in Ruhe ein Bier trinken können… Kommunikation aber auch in Form von guter Live-Musik und ab und an mal gemeinsam abtanzen.“ erklärte Wiegräbe.
Was inhaltlich jedoch auch immer wieder geäußert wurde ist der Hinweis, nicht zu viel Programm zu machen. Eine Kneipe soll letztlich offenbar auch eine Kneipe bleiben und nicht zu einem Club oder einer Diskothek mutieren – zumindest nicht dauerhaft. Liegt das Problem eventuell darin, dass viele Menschen nicht mehr zum Kommunizieren raus gehen, sondern anders kommunizieren? Ist der Wert einer guten, persönlichen Kommunikation in der heutigen Zeit möglicherweise untergegangen?
Die Blomberger Gastronomie ist immer offen für Ideen und freut sich jederzeit über umsetzbare Anregungen aus den Reihen ihrer Gäste und auch solcher, die es noch werden wollen. Teilen Sie den Wirten gerne mit, was Sie sich für Blomberg´s Kneipenszene wünschen und unterstützen Sie die Gastronomie durch regelmäßige Besuche.
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