Auf der kommenden Sitzung des Rates der Stadt Detmold wird darüber entscheiden, ob ab dem Jahr 2016 der jeweilige Hebesatz für die Gewerbesteuer von 430 auf 446 v. H. und für die Grundsteuer B von 495 auf 550 v. H. erhöht wird. Die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) verfolgt diese Planungen mit großer Besorgnis. Eine Erhöhung der Realsteuerhebesätze wird zu negativen Auswirkungen auf die ortsansässigen Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Detmold führen. Die IHK hatte dies im Vorfeld in einem Brief an die Fraktionsvorsitzenden ausgedrückt.
In dem Schreiben vertritt IHK-Hauptgeschäftsführer Axel Martens die Ansicht, dass gerade angesichts der positiven Entwicklung bei den kommunalen Steuereinnahmen das Unverständnis der Unternehmen wächst, als Zahler herangezogen zu werden. Erst kürzlich war in der Tagespresse vom Zuwachs der Detmolder Steuereinnahmen in Höhe von 17 Prozent zu lesen. Allein das Gewerbesteueraufkommen wird gemäß Haushaltsplanentwurf für 2016 in der Residenzstadt von 39,4 Mio. EUR (2014) auf ca.45 Mio. EUR (Planansatz 2015) steigen.
Martens verweist zudem auf das Ergebnis der IHK-Standortumfrage im Jahre 2015: Die deutliche Mehrheit der befragten Unternehmen ist mit den betrieblichen Standortkosten in Lippe, also auch in Detmold, sehr unzufrieden. Die Unzufriedenheit über die Realsteuerbelastung übertrifft dabei noch das Missfallen über die hohen Energiepreise sowie über die hohen Wasser-, Abwasser- und Abfallgebühren.
Die Gewerbesteuerlast wird in Detmold im Wesentlichen von den größeren Unternehmen geschultert. Solche Unternehmen haben das nötige logistische Potential für Standortverlagerungen. Abwanderungen, zumindest bei Neuinvestitionen, sind durchaus realistisch anzunehmende Folgen einer Gewerbesteuererhöhung.
Die Haushaltslage in der Stadt Detmold ist angespannt, insbesondere die stetig ansteigenden Soziallasten verursachen die größten Löcher im städtischen Haushalt. Dennoch geht die IHK Lippe davon aus, dass etwa im Bereich der Investitionen, im Immobilienmanagement und im städtischen Immobilienportfolio, in der Verwaltungsorganisation sowie im Bereich der freiwilligen Aufgaben noch Möglichkeiten bestehen, Sparpotenziale aufzudecken
Prsessemeldung IHK Lippe Detmold
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