Wenn andere Blumen noch Winterschlaf halten, entfaltet die Christrose ihren Blütenschmuck. Weil sie in Eis und Schnee blüht, ist sie die Königin des Winters. An niedrige Temperaturen gewöhnt, blüht die Christrose bis in den März hinein mit ihren weißen bis schwachrosa Blüten. Auch Temperaturen um den Gefrierpunkt können ihr nichts anhaben, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit.
Aus den schwarzen Wurzeln der Christrose wurde früher der Schneeberger Schnupftabak hergestellt, daher stammt der deutsche Name Nieswurz. Auch zu Niespulver werden die schwarzen Wurzeln verarbeitet. Wegen der giftigen Inhaltsstoffe wurden verschiedene Arten schon im klassischen Altertum als Arzneipflanzen genutzt. Ihre Wirkung wurde unter anderem als chemische Waffe in der Antike eingesetzt. Belagernde Feinde erhielten Trinkwasser, in dem vorher die Wurzeln extrahiert wurden, was zu durchfallartigen Erkrankungen führte.
Die Pflanze wird 15 bis 30 Zentimeter hoch. Mit sieben Zentimeter Durchmesser gehören ihre Blütenblätter zu den größten unter den Wildblumen. Die Pflanze steht heute unter Naturschutz und gehört zu den aussterbenden Arten. Gärtnereien und Blumengeschäfte bieten Christrosen zurzeit als Topfpflanzen an. Sie bevorzugen allerdings einen hellen und kühlen Standort in der Wohnung.
Wenn die Pflanzen verblüht sind, können sie ins Freie gepflanzt werden. Dazu sind aber einige Tipps zu beachten, rät die Landwirtschaftskammer. Pflanzen, die im Topf kultiviert wurden, damit sie in der Wohnung blühen, sollten nicht direkt nach der Blüte ins Freie gepflanzt werden. Der Temperaturunterschied wäre zu groß und die Pflanzen würden Schaden nehmen. Bis März gedeihen sie an einem kühlen, hellen Standort am besten. Dann können sie in den Garten gepflanzt werden. Christrosen sind nicht besonders anspruchsvoll, bevorzugen aber humose Böden mit hohem Humusgehalt und fühlen sich im Halbschatten am wohlsten.
Pressemeldung Landwirtschaftskammer NRW