Wirtschaftsjunioren-Vorsitzender Michael Brune (links) und Hausherr und Sparkassenvorstandsmitglied Arnd Paas (rechts) bei der Übergabe des lippischen Zwermanns als Dank an den Referenten Julius van de Laar

Wirtschaftsjunioren-Vorsitzender Michael Brune (links) und Hausherr und Sparkassenvorstandsmitglied Arnd Paas (rechts) bei der Übergabe des lippischen Zwermanns als Dank an den Referenten Julius van de Laar

Die Wirtschaftsjunioren Lippe e.V. konnten im Rahmen ihres vierten Member`s Clubs mit Julius van de Laar einen hochwertigen und international renommierten Referenten begrüßen. Im Kommunikationszentrum der Sparkasse Paderborn-Detmold – die Sparkassen in Lippe sind Gold-Sponsor der Wirtschaftsjunioren – gab van de Laar einen tiefen Einblick in die Wahlkampfkampagnen von Barack Obama. Van de Laar engagierte sich bereits 2007 und 2008 als hauptamtlicher Wahlkämpfer im Präsidentschaftswahlkampf und 2012 leitete er als Regional GOTV Director den Bereich Wählermobilisierung im wahlentscheidenden Schlüsselstaat Ohio. Daneben kommentiert und analysiert er regelmäßig aktuelle politische Geschehnisse für führende Medien wie ARD, ZDF, ARTE, Der Spiegel oder die FAZ.
Den Schwerpunkt seines Vortrags hat van de Laar auf die Wählermobilisierung, hier insbesondere auf Mobilisierung über die digitalen Medien, gelegt. Die anwesenden Wirtschaftsjunioren waren beeindruckt, aber auch beängstigt, wie gläsern und transparent die Bevölkerung durch Facebook, amerikanische Bonuspunktekarten oder auch Register öffentlicher Behörden geworden ist und wie diese Vielzahl an Daten dann gezielt für den Wahlkampf eingesetzt werden können. Während Gegenkandidat Mitt Romney verstärkt auf TV-Werbung setzte, fokussierte sich das Obama-Team auf den digitalen Wahlkampf, der ihnen schlussendlich auch die entscheidenden Stimmen einbrachte. Ein Beleg hierfür: die Hälfte aller Amerikaner – immerhin 134 Mio. – nutzen Facebook und 98 % hiervon sind auf Facebook mit jemandem befreundet, der Obama „geliked“ hat. Damit hat er mit seiner Social-Media Kampagne nahezu das gesamte Land erreicht – und das mit äußerst geringen finanziellem Aufwand. Ebenfalls über diesen Kanal wurden Spendengelder akquiriert und durch den besonderen Erfolg in den sozialen Netzwerken konnten die Spendengelder von 500 Mio. USD in 2008 auf über 630 Mio. USD in 2012 deutlich gesteigert werden.
Abschließend beruhigte van de Laar die Anwesenden aber mit der Aussage, dass solch eine Art der Kampagnenführung nur in den Vereinigten Staaten und niemals in der Bundesrepublik möglich sei. Grund hierfür sind die deutschen Datenschutzgesetze, die solch eine Transparenz nicht zulassen und Anbieter wie beispielsweise Anbieter der amerikanischen Bonuspunktekarte oder auch Kreditkartengesellschaften strikt verbietet, ihre Daten weiterzuverkaufen. Auf die Frage, ob solche Überlegungen auch z.B. auf einen örtlichen Landratswahlkampf zu übertragen seien, verneinte van de Laar diese mit der Begründung, dass eine richtige Maschinerie mit 5.000 Wahlkämpfer hinter einer Präsidentschaftswahl steht und dies für eine Bürgermeister- oder Landratswahl nicht dargestellt werden kann.
Nach diesem offiziellen Teil stand Herr van de Laar den Wirtschaftsjunioren noch lange für Gespräche und Vertiefungen in Kleingruppen zur Verfügung und so konnten sämtliche Fragen durch diesen sympathischen und authentischen Referenten beantwortet werden.


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