Linda_Stahl_Keien_Meeting_2011

Bild: Erik van Leeuwen. wikipedia.de

Gleich vier Athletinnen aus Deutschland zogen am Freitag ins heutige Finale der Frauen im Speerwerfen bei der WM in Peking ein. Vier Chancen auf eine Medaille. Die 34 Jahre alte Titelverteidigerin Christina Obergföll äußerte in einem Interview, das es im Finale um jeden Zentimeter gehen könne. Linda Stahls Kollegin vom TSV Bayer 04 Leverkusen, Katharina Molitor, stand lange im Schatten der anderen Speerwerferinnen. Mit einer persönlichen Bestweite in diesem Jahr (66,40m) und mit 65,92 Metern ins Finale eingezogen, hatte aber auch sie eine hervorragende Ausgangsbasis für den heutigen Tag gehabt. Das Verhältnis zwischen Obergföll und Linda Stahl könnte zwar besser sein, daraus wurde nie ein großes Geheimnis gemacht, eines eint die beiden aber. Nach der Olympiateilnahme im nächsten Jahr in Rio de Janeiro wollen sich die beiden Athletinnen zurückziehen. Somit ist Peking die letzte WM an der sie teilnehmen werden.

 

Drei Würfe haben die Sportlerinnen zunächst, die besten acht von ihnen dann drei weitere. Linda Stahl sollte als letzte werfen, Christina Obergföll machte den Anfang. Ihr Wurf landete außerhalb der Feldbegrenzung (Sektor), somit ungültig, landete aber ohnehin bei lediglich rund 55 Metern. Auch die 21-jährige Christin Hussong trat beim ersten Versuch über während Katharina Molitor immerhin eine Weite von 60,84 m erreichen konnte. Warten auf Linda….. Sie wirkt entschlossen und animiert die Zuschauer kurz zum Anfeuern. Ihr erster Wurf erreicht leider nur eine Weite von 58,82 m.

 

Die Bahn ist leicht nass, dennoch schafft Christina Obergföll eine Weite von 61,04m, Christin Hussong kann auch im zweiten Durchgang mit 59,98 m nicht wirklich glänzen. Katharina Molitor führt das „deutsche Feld“ an und landet zwischenzeitlich auf Platz vier mit ihrem zweiten Wurf von 61,37 m. Dann wieder Linda Stahl am Abwurf, wie verhext noch immer keine 60 Meter (59,69 m), erkennbare Enttäuschung im Gesichtsausdruck. In der Qualifikationsrunde war es auch der dritte Wurf, der die erforderliche Reichweite gebracht hat, sollte das auch heute so sein? Bisher Platz 10 reichen Linda noch nicht aus.

 

Mit einer Saisonbestleistung von 64,41 m sollte Christina Obergföll sicher unter den ersten acht sein, aktuell damit auf Platz 1. Eventuell ein schönes Zeichen auch in Richtung der anderen drei deutschen Speerwerferinnen? Zumindest für Christin Hussong, sie landet zwischenzeitlich auf Platz fünf (62,94 m). Auch Katharina Molitor kann sich im dritten Durchgang verbessern und landet mit 64,74 auf Platz 1 des Teilnehmerfeldes. Die Spannung steigt, in unserer Redaktion wartet alles auf Linda Stahl. Sie muss es ihren drei Kolleginnen (Ränge eins, drei und sechs) nachmachen und sich im dritten Versuch steigern um auch dabei zu bleiben.

 

60,89 werden benötigt. Mit 59,88 m reicht es leider nur für Platz zehn. Linda Stahl ist somit nicht unter den letzten acht Speerwerferinnen, seitens unserer Redaktion alles Gute, wir sind dennoch stolz auf „unser“ Ausnahmetalent. In Rio sieht das schon wieder ganz anders aus.

 

Platz 1 (Gold) Katharina Molitor (67,69 m Weltjahresbestleistung)
Platz 4 für Christina Obergföll
Platz 6 für Christin Hussong
Platz 10 für Linda Stahl

 

Hier ein kleiner Rückblick der Erfolge von Linda Stahl.

2004 – Deutsche A-Jugend-Meisterin
2007 – U23 Europameisterin
2009 – Weltmeisterschaften: 6. Platz
2010 – Europameisterin
2012 – 2. Platz Deutsche Meisterschaften
2012 – EM-Bronze
2012 – Olympische Spiele London Bronze-Medaille
2013 – Deutsche Meisterin
2014 – Deutsche Meisterin
2014 – 3. Platz Europameisterschaften


«« vorheriger Beitrag: Abschiedsspiel für Markus Krösche am Mittwoch

nächster Beitrag: Update: Stromausfall auf dem Hamburger Berg. »»