Logo-LandwirtschaftskammerDie landwirtschaftliche Fläche in Nordrhein-Westfalen hat in den vergangenen zehn Jahren um durchschnittlich 15 ha pro Tag abgenommen. Wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen nach der Auswertung einer Statistik des Landesbetriebes Information und Technik feststellt, ist der Flächenverbrauch damit zwar zurückgegangen, aber insgesamt immer noch zu hoch. Gemessen an der durchschnittlichen Betriebsgröße ist in den letzten zehn Jahren jeden dritten Tag ein ganzer Bauernhof in Nordrhein-Westfalen zubetoniert, zugebaut oder anderweitig genutzt worden.

Nach den aktuellen Zahlen werden noch 48,5 Prozent der Landesfläche von Landwirtschaft und Gartenbau, vor allem für die Produktion von Lebensmitteln „made in NRW“, genutzt. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche, das sind Gebäude und Freiflächen, Industrie- und Gewerbeflächen, Straßen und Eisenbahnen, aber auch Erholungsflächen und Friedhöfe, nahm in den vergangenen Jahren täglich um 11,6 ha zu. Mittlerweile beträgt der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche bereits 22,8 % der Gesamtfläche Nordrhein-Westfalens. Zuwachs gibt es aber auch beim Wald, mehr als ein Viertel der Landesfläche ist bewaldet. In den letzten zehn Jahren ist der Wald in NRW täglich um 9 Hektar größer geworden. Dahinter stecken nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer nicht nur Aufforstungen ehemals landwirtschaftlicher Flächen, sondern auch Ausgleichsmaßnahmen, bei denen als Ersatz für den Verlust von Natur durch Bauvorhaben, Acker- und Grünland an anderer Stelle umgewandelt werden.

Mit insgesamt 4,2 Prozent hat die Landwirtschaftsfläche in den vergangenen zehn Jahren im Rheinland prozentual wesentlich stärker abgenommen als in Westfalen-Lippe, wo sie nur um 2,7 Prozent zurückging. Im Münsterland gibt es derzeit mit 61,6 Prozent, gemessen an der Gesamtfläche des Regierungsbezirkes, den höchsten Anteil Landwirtschaftsfläche, gefolgt vom Regierungsbezirk Detmold mit fast 57 Prozent. Im Vergleich der Regierungsbezirke liegt das Münsterland beim Landfraß mit etwas über 11 000 Hektar in zehn Jahren an der Spitze.
Absoluter Spitzenreiter bei den Kreisen ist der Kreis Steinfurt, wo in den vergangenen zehn Jahren pro Tag rund 1,5 Hektar landwirtschaftliche und gartenbauliche Nutzfläche verloren gingen. Auf Platz 2 und 3 liegen die Kreise Borken und Gütersloh, Schlusslicht bildet der Ennepe-Ruhr-Kreis, noch dahinter kommen die Kreise Paderborn und Lippe, wo die Landwirtschaftsfläche sogar geringfügig zugenommen hat.

Im Rheinland liegt der Kreis Kleve beim Landfraß mit durchschnittlich 0,9 Hektar pro Tag in den vergangenen zehn Jahren an der Spitze, knapp gefolgt vom Rhein-Kreis-Neuss und dem Kreis Wesel. Den geringsten Flächenverbrauch gab es in den Kreisen Viersen, dem Rheinisch-Bergischen Kreis und im Kreis Euskirchen mit einem Rückgang zwischen unter 0,1 bis 0,2 Hektar pro Tag.


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