Die Mitglieder des Ausschuss Schule, Sport und Kultur konnten sich in ihrer Sitzung vom Dientag, dem 23. Juni 2015, bei einem Vor-Ort-Termin ein Bild vom Zustand der Pestalozzischule Blomberg machen. Schulleiterin Silke Ilemann freute sich über den Besuch und das damit verbundene Interesse und erwähnte, dass es der erste Besuch eines Ausschusses überhaupt sei. Sie führte aus, dass die Schule 1976 für 160 Schüler gebaut wurde. Im vergangenen Jahr waren es jedoch 175 Schüler – glücklicherweise konnte auf einen Raum in der Hauptschule ausgewichen werden. Für das kommende Schuljahr besteht diese Möglichkeit leider nicht mehr, bei dann 168 Schülern wird es schon sehr eng im Gebäude.
Die Klassenräume wurden für 16 Kinder errichtet, größere Kinder brauchen auch mehr Platz und bei zwischen 17 bis 20 Schülern in den Klassen müssen die Kinder dicht zusammenrücken. Im Wandel der Zeit wurden einige Räume schon umfunktioniert, so wurde aus zum Beispiel dem ehemaligen Physikraum ein Klassenraum, aus dem Metall- bzw. Werkraum ein Musikraum. Beim Rundgang war festzustellen, dass die Schule im Wesentlichen in einem guten Zustand ist, einiges wurde bereits saniert. Allerdings fiel ebenfalls auf, dass die Licht- und Luftverhältnisse im unteren Geschoss verbesserungswürdig sind. Auch die Fenster sind in die Jahre gekommen, Zweige sind in Teilen bereits zwischen die Einzelscheiben gewachsen und sollten ausgetauscht werden.
Peter Hohenner bedankte sich in seiner Funktion als Vorsitzender des Ausschusses bei Ilemann für die Führung und erklärte: „Die Umwälzungen im Schulbereich durch die Sekundarschule treffen natürlich zunächst alle Schulen im Schulzentrum. Uns war wichtig, auch die Förderschule mal in den Fokus zu rücken. Schule im Allgemeinen hat die Aufgabe „die kleinen Dicken“ zu fördern und nicht Olympioniken hervorzubringen.“, bevor er das Wort nochmals an die Schulleiterin übergab.
Ilemann erklärte, dass man sich sehr wohl im Schulzentrum fühle und auch genau dahin gehöre: „Wir haben sicherlich noch viele Wünsche und Verbesserungsvorschläge, sind aber sonst auf einem guten Stand, was das Gebäude angeht. Weniger Zeit, schlechtere Lehrerbedingungen und größere Klassen jedoch, erschweren unsere Arbeit. Um uns herum schließen immer mehr Förderschulen, waren es in Lippe mal zehn, so sprechen wir aktuell nur noch über drei bis vier. Im Kreis Höxter wird es künftig keine Förderschulen mehr geben. Uns wäre wichtig zu wissen, was mit dem Standort Blomberg geschehen soll. Bleibt diese Schulform hier erhalten, oder ist sie ein Auslaufmodell? Wie gehe ich mit Anfragen von Eltern um, die ihr Kind auch gerne zu uns schicken wollen? In welche Richtung darf ich hier beraten?“
Peter Hohenner (SPD) stellte die Frage nach der Finanzierung für Kinder, die von außerhalb kommen und auch nach dem Schülerspezialverkehr. Stadtkämmerer Rolf Stodieck konnte die Frage von Ilemann verstehen: „Müssen Sie aufnehmen oder dürfen Sie ablehnen? Hier muss eine Einigung mit dem Schulverband erzielt werden bzw. diese Angelegenheit muss mit dem Verband abgeklärt werden.“
Als Tendenzbeschluss einigte sich der Ausschuss einstimmig darauf, dass im Wesentlichen keine Schüler abgelehnt werden sollen und der Erhalt der Schulform in Blomberg als wichtig eingestuft wird und die Schule somit erhalten bleiben soll. Die Verwaltung wird damit beauftragt, die Angelegenheit mit dem Schulverband abzuklären.
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