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Die Kolleginnen und Kollegen des Regionalforstamtes OWL und der Forstabteilung des Landesverbandes Lippe mit Verbandsvorstehern Anke Peithmann (Mitte) und Andreas Wiebe (rechts davon), Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz NRW. (Foto: Landesverband Lippe)

Gemeinsamer, forstfachlicher Austausch stand am heutigen Dienstag im Schloss Brake (Lemgo) auf der Tagesordnung: Wirtschaftliche Erwartungen an den Wald, steigende Ansprüche durch Freizeitsport und der Wald im Klimawandel – das waren wichtige Themen der Besprechung. Themen, mit denen sowohl das Regionalforstamt OWL als auch die Forstabteilung des Landesverbandes Lippe täglich umgehen müssen. Ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch hilft, die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen, so die Erfahrung der letzten Jahre. Das Regionalforstamt OWL ist als eines von 16 Forstämtern der Landesforstverwaltung (Wald und Holz NRW) zuständig für den Bereich des Regierungsbezirks Detmold, ohne die Kreise Paderborn und Höxter. Das Regionalforstamt OWL kümmert sich vor allem um die Betreuung der rund 15.000 Privatwaldbesitzerinnen und -waldbesitzer in seinem Zuständigkeitsbereich. Der Landesverband Lippe ist mit rund 16.000 Hektar einer der bedeutendsten Waldbesitzer der Region. Diesen Waldbesitz pflegt und vermarktet der Landesverband Lippe mit seiner Forstabteilung. Der Vormittag galt dem Gespräch. Am Nachmittag führte der Gastgeber Landesverband Lippe die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf eine Exkursion in eines seiner 10 Forstreviere, in das Forstervier Kalletal.
Anke Peithmann, Verbandsvorsteherin des Landesverbandes Lippe, begrüßte Andreas Wiebe, Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz NRW, und die Kolleginnen und Kollegen aus dem Regionalforstamt OWL unter der Leitung von Forstdirektor Franz Stockmann herzlich: „Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW und der Landesverband Lippe mit seiner Forstabteilung arbeiten seit Jahrzehnten gewinnbringend und vertrauensvoll zusammen. Gerade auch im Bereich von anspruchsvollen Genehmigungsverfahren, sei es der Betrieb der Waldbühne am Hermannsdenkmal oder das Einrichten einer Downhill-Strecke, erweist sich der Landesbetrieb als verlässlicher und kompetenter Partner. Der fachliche Austausch im
Bereich Waldpflege und Waldbewirtschaftung wird von beiden Seiten intensiv gepflegt und hoch geschätzt.“ Peithmann stellte den Landesverband kurz vor: „Der Landesverband Lippe ist deutschlandweit ein Solitär: Er ist Sachwalter des ehemaligen Vermögens des Freistaates Lippe und nutzt selbst erwirtschaftete Einnahmen, um Kultur und Kultureinrichtungen in Lippe zu finanzieren und zu fördern.“ Der Forstbetrieb sei dafür ein wichtiges Standbein: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Forstabteilung sind äußerst erfolgreich: Sie erwirtschaften auf rund 16.000 Hektar Wald einen Überschuss von jährlich 2-3 Mio. Euro – mit einer naturnahen, nachhaltigen und ökologischen wie ökonomischen Ansprüchen gerecht werden Forstwirtschaft“, stellte sie heraus.
Im Anschluss berichtete Andreas Wiebe über die erfolgreiche Arbeit von Wald und Holz NRW für die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer des Landes. „Wir haben 2014 über 1,5 Mio. Festmeter über Waldpflegemaßnahmen mobilisiert. Davon wurden 1,3 Mio. Festmeter zu besten Konditionen und unter fachkundiger und unabhängiger Aushaltung in regionale Absatzmärkte vermittelt. Das sind meiner Meinung nach beeindruckende Zahlen, die mehr über das intensive Engagement von Wald und Holz NRW für den Wald und die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer aussagen als manch hitzige Debatte.“ Ziel von Wald und Holz NRW sei die Bewirtschaftung stabiler und prosperierender Waldbestände: „Sie sind der Kern unserer gemeinsamen Mission ‚Wald‘: Nicht trotz, sondern durch die Waldbewirtschaftung sorgen die Forstfachleute in ganz NRW gemeinsam für Klimaschutz, saubere Luft, sauberes Wasser und für Artenreichtum.“
Der nächste Tagesordnungspunkt widmete sich dem forstlichen Förderprogramm 2015. Heiko Schürmann von der Geschäftsstelle Forst bei Wald und Holz NRW erläuterte die neuen Förderrichtlinien für den Privat- und für Körperschaftswald. „Wir gehen davon aus, dass Land, Bund und EU rund
8 Mio. Euro für waldbauliche- und Naturschutzmaßnahmen, Wegebau und Bodenschutzkalkungen zur Verfügung stellen. Für die Förderrichtlinie ‚Holz 2015‘, die Bestandteil des NRW-Programms ‚Ländlicher Raum‘ ist, werden es voraussichtlich über 2 Mio. Euro sein.“ Schürmann kündigte zudem Erleichterungen bei der Auftragsvergabe oder vorzeitigem Maßnahmenbeginn an, zusätzlicher Aufwand könne im Hinblick auf Korruptionsvermeidung und Interessenkonflikte entstehen. Forstdirektor Hans-Ulrich Braun, Leiter der Forstabteilung des Landesverbandes Lippe, vermittelte danach einen Überblick über die Organisation und die Erfolgszahlen des Landesverbands-Forstbetriebs, und führte die Kolleginnen und Kollegen anschließend zu einer Exkursion in die Wälder des Landesverbandes Lippe im Forstrevier Kalletal. Hier stellte Braun die Buchenwirtschaft vor und ging ausführlich auf den Anbau klimatoleranter, nicht heimischer Baumarten als Alternative zu Buche und Fichte ein. Ein Besuch des FriedWalds Kalletal, den der Landesverband Lippe seit über zehn Jahren sehr erfolgreich mit der FriedWald GmbH betreibt, rundete das Exkursionsprogramm ab.


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